Erschienen in:
25.04.2016 | Leitthema
Lokale Risikofaktoren für Implantatverluste
verfasst von:
Prof. Dr. Dr. H. Terheyden
Erschienen in:
Die MKG-Chirurgie
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Ausgabe 2/2016
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Zusammenfassung
Ausgehend von der Beobachtung, dass bei Patienten in einer Reihe von Implantaten häufig nur einzelne von Periimplantitis befallen sind, werden in dieser Übersichtsarbeit lokal auslösende Faktoren für diese Erkrankung diskutiert. Mangelndes Knochenvolumen und schlechte Knochenqualität sind klar anerkannte Risikofaktoren für Früh- und Spätverluste (Periimplantitis). Das Schicksal eines Zahnimplantats entscheidet sich auf dem obersten Millimeter durch eine sichere Knochenbedeckung der aufgerauten Titananteile und durch einen intakten Weichteilanheftungsapparat. Zur Frage, ob ein Implantat keratinisierte Gingiva von mehr als 2 mm benötigt, ist festzustellen, dass dies nur für die Ästhetik (Rezessionsvorbeugung) und die Hygienefunktion und nicht für die Implantatverlustrate und Sondierungstiefen belegt ist. Ebenso verhält es sich mit der Weichteildicke und dem parodontalen Biotyp. Knochen ist daher ein wichtiger lokaler Erfolgsfaktor für Zahnimplantate. Bei Mangel sollte er aufgebaut werden sollte, um Voraussetzungen für eine langfristige Implantatgesundheit zu schaffen. Der langfristige Erfolg von Weichteilaufbaumaßnahmen ist in der Literatur schlechter belegt als der langfristige Bestand von Knochenaufbaumaßnahmen.