Erschienen in:
01.11.2015 | Für die Praxis
Temporäre Gesichtsschädelosteotomien zur Tumorresektion
verfasst von:
PD Dr. J.-F. Wilbrand, M. Wilbrand, D. Schmermund, P. Streckbein, M. Reinges, H.-P. Howaldt
Erschienen in:
Die MKG-Chirurgie
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Ausgabe 4/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Tumoren, die in der Tiefe des retromaxillären oder orbitoethmoidalen Raums gelegen sind, stellen im Hinblick auf ihre vollständige Resezierbarkeit eine Herausforderung an ein meist interdisziplinäres Team von Kopf-Hals-Chirurgen dar. Endoskopische transnasale oder transsinusoidale Herangehensweisen sind häufig nicht mit letzter Sicherheit in der Lage, eine In-sano-Resektion dieser schwierig zu behandelnden Tumorentitäten im mund-, kiefer- und gesichtschirurgischen Bereich zu bewerkstelligen.
Ziel der Arbeit
Verschiedene operative Zugangswege zu tief gelegenen Strukturen des Viszerokraniums durch temporäre Osteotomien des Gesichtsskeletts sollen anhand entsprechender Patientenfälle und intraoperativer Situsfotografien erläutert werden.
Material und Methode
Wir präsentieren die Indikation und die Präparation verschiedener transfazialer und transskeletaler Osteotomien zur Resektion tiefliegender Tumoren des Viszerokraniums.
Ergebnisse
Auch in Zeiten minimalinvasiver und narbenfreier Chirurgie haben ausgedehnte chirurgische Zugänge zum Viszerokranium ihre beständige Rechtfertigung. Transfaziale Zugänge wie der nasomaxillofaziale oder der maxillofaziale Zugang sowie die Jochbeinosteotomie oder die Zungen- und Mundbodenexkorporation erlauben eine gute chirurgische Übersicht, beinhalten ein geringes intraoperatives Risiko und erzeugen ein i. Allg. zu vernachlässigendes ästhetisches Stigma.
Diskussion
Transskeletale Zugänge im Gesichtsbereich entsprechen nicht dem aktuell-modernen Konzept der minimalinvasiven Chirurgie. Sie bieten jedoch bei geringem perioperativem Risikoprofil eine exzellente Übersicht, ein gutes Komplikationsmanagement und eine radikale Resezierbarkeit auch ausgedehnter Tumoren in schwierig zu erreichenden Bereichen des Viszerokraniums.