Weimar im Buch

Auszug

Wenn von Weimar die Rede ist, dann werden zuerst die berühmten Männer genannt, die mit der Stadt in Verbindung stehen. Goethe, Schiller, Herder — und wie sie alle hießen. Und was ist mit den Frauen? Alles Heimchen am Herd? Weit gefehlt. Es gab sie, die klugen und gebildeten Frauen, die mit ihren schlauen Gedanken nicht hinter dem Berg hielten — und die „mit ihren Lebensleistungen die Kulturgeschichte Weimars mitprägten“, wie Ulrike Müller in ihrem Buch Die klugen Frauen von Weimar schreibt. Anna Amalia, Charlotte von Stein und Christiane Vulpius sind nur drei von sehr vielen dieser Frauen, die in den Männerbiografien nur in Nebensätzen erwähnt werden. Es ist ein wunderbares Schmuckbuch, in dem Müller das Leben dieser Frauen beschreibt, die oft im Schatten der berühmten männlichen Dichter und Denker standen — und doch ihren eigenen (klugen) Kopf hatten. Spannend ist der Perspektivwechsel, der mit den Frauenporträts gelingt — eine absolut lesenswerte Lektüre für Weimar-, Kunst- und Klassik-Liebhaber ebenso wie für Weimar-Fans auf Stippvisite. …