Zusammenfassung
Adipositas ist weit verbreitet und stabil; die Stabilität nimmt mit dem Alter der Kinder zu. Neben den physischen Beeinträchtigungen ist die juvenile Adipositas mit deutlichen psychischen Belastungen wie Stigmatisierungserfahrungen bis hin zu psychischen Störungen verbunden. Weiterhin spielen in der Genese und Aufrechterhaltung eine Reihe von psychischen Faktoren wie exekutive Funktionen, Emotionsregulation oder Stressreagibilität eine wichtige Rolle. Psychologische Interventionen setzen an einer Veränderung des Ess-, Ernährungs- und Bewegungsverhaltens an und beziehen die Eltern mit ein. Neben einer Reduktion des Gewichtsstatus steht vor allem auch die Steigerung psychosozialen Wohlbefindens und der Selbstmanagementfertigkeiten im Vordergrund. Integrative Lebensstilprogramme sind mit geringen, aber signifikanten Effekten in Hinblick auf die Gewichtsreduktion verbunden. Allerdings sind die längerfristigen Wirkungen dieser Programme und die Erreichbarkeit der relevanten Zielgruppen noch umstritten.