Erschienen in:
01.04.2022 | Alopezie | Leitthema
Plättchenreiches Plasma (PRP) zur Behandlung der androgenetischen Alopezie (AGA): ein aktueller Literaturüberblick
verfasst von:
DDr. P. Gressenberger, ao. Univ. Prof. Dr. D. Kopera
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 5/2022
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Zusammenfassung
Hintergrund
Injektionen mit plättchenreichem Plasma (PRP) werden als effektive und nebenwirkungsarme Behandlung der androgenetischen Alopezie (AGA) dargestellt. Profunde wissenschaftliche Daten zu dieser Methode fehlen jedoch.
Ziel der Arbeit
Wir möchten auf einige potenziell kritische Aspekte der PRP-Behandlung eingehen und erläutern, warum sich einige Studienergebnisse möglicherweise unterscheiden.
Material und Methoden
In der nachfolgenden Übersichtsarbeit geben wir einen kurzen aktuellen Literaturüberblick und stellen die Ergebnisse der unterschiedlichen Studien gegenüber.
Ergebnisse
Die Ergebnisse der Studien sind unterschiedlich, aber haben eher eine positive Tendenz, was Betroffene und auch Ärzte zuversichtlich stimmt. Auch in den Studien, in denen kein objektiver Haarzuwachs beobachtet werden konnte, erklärte sich der Großteil der Probanden mit dem Ergebnis zufrieden. Obwohl einige Studien darauf hingewiesen haben, dass PRP zumindest bei gewissen Patienten das Haarwachstum positiv beeinflussen könnte, machen wesentliche Unterschiede im Studiendesign es schwierig, konkrete Schlussfolgerungen über die klinische Wirksamkeit zu ziehen. Insbesondere mangelt es an Daten aus randomisierten placebokontrollierten Studien. Die Kombination mehrerer Behandlungsansätze scheint zur optimalen Verbesserung des Haarwachstums zu führen.
Diskussion
Es gibt viele Faktoren, die die Ergebnisse der unterschiedlichen Studien beeinflusst haben könnten. Die Ergebnisse wurden in methodisch eher schwachen Studien beobachtet, weshalb Schlussfolgerungen daraus eher kritisch betrachtet werden sollten. Dennoch scheint die Behandlungsmethode bei vielen Patienten durchweg positiv angenommen zu werden. Angesichts des derzeit geringen Evidenzniveaus müssen PRP-Behandlungen in größeren Studien weiter untersucht werden.