Erschienen in:
02.10.2014 | zu guter letzt
Angebohrt
verfasst von:
sas
Erschienen in:
Der Freie Zahnarzt
|
Ausgabe 10/2014
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Auszug
Tattoos hat heute (fast) jeder. Piercings auch. Was bis vor ein paar Jahren noch Aufsehen erregte, ist absolut salonfähig geworden. Selbst an den Anblick riesengroßer, auf dreifache Größe geweiteter Ohrläppchen haben wir uns inzwischen gewöhnt. Laaaangweilig. Da müssen schon härtere Geschütze aufgefahren werden: das „cheek plug“. Ein Loch in der Wange, das nach und nach wie bei den Monsterohrläppchen durch den Einsatz verschieden großer Röhrchen geweitet wird. Ok, es ist ästhetisch nicht wirklich der Bringer, aber gerade für Zahnärzte birgt das Wangenloch ganz ungeahnte Vorteile. Um mal eben einen Blick auf die Seitenzähne zu werfen, muss so ein Patient mit der selbst gestanzten Körperöffnung noch nicht mal im Stuhl zurückgekippt werden. Bohren am Backenzahn, kein Problem. Zahnbehandlung von außen, schnell und effektiv. Warum ist die Natur nur nicht auf so ein Wunderwangenloch gekommen. Vollkommen unverständlich. Und zum Essen wird einfach ein Plättchen aus Teflon ins Loch geknüpft, damit die Soße nicht kleckert. Da bekommt der Spruch „Da kann ich mir ja gleich einen Knopf an die Backe nähen“ eine völlig neue Bedeutung. …