Erschienen in:
02.03.2023 | Angiografie | Leitthema
Akute mesenteriale Ischämie – diagnostischer und therapeutischer Algorithmus
verfasst von:
PD Dr. med. habil. Steffen Wolk, Marvin Kapalla, Jürgen Weitz, Christian Reeps
Erschienen in:
coloproctology
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Ausgabe 2/2023
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Zusammenfassung
Die akute Mesenterialischämie ist ein Notfall mit hoher Mortalität. Die Inzidenz ist altersabhängig und das Risiko steigt bei kardiovaskulären Risikofaktoren. Aufgrund der geringen Ischämietoleranz, insbesondere des Darms, kommt es im natürlichen Krankheitsverlauf zu progredienten Darmnekrosen mit Durchwanderungsperitonitis und Multiorganversagen. Bei Patienten mit akutem Abdomen sollte daher immer an die Mesenterialischämie gedacht werden. Typischerweise verläuft die Erkrankung in drei klinischen Phasen, in denen es zunächst zur Besserung der Beschwerden kommt, weshalb die Diagnosestellung erschwert ist. Als Goldstandard zur Diagnosesicherung gilt die computertomographische Angiographie (CTA). Je nach Ätiologie, etwa Embolie, arterielle Thrombose oder nichtokklusive Mesenterialischämie kann die Therapie offen-chirurgisch oder endovaskulär erfolgen. Die Etablierung eines Diagnose- und Therapiealgorithmus verbessert die Prognose. Nach erfolgreicher Revaskularisation kann die Resektion von Darm- und Organabschnitten notwendig werden. Hierbei gelten die Regeln der „damage control surgery“, welche ggf. eine geplante Relaparotomie („second look“) erforderlich macht.