Zusammenfassung
Der Begriff „adipogene Umwelten“ beschreibt die Summe aller Einflüsse aus Umfeld, Gelegenheitsstrukturen und Lebensbedingungen auf die Entstehung von Übergewicht. Dabei begünstigen adipogene Umwelten insbesondere körperliche Inaktivität sowie ein ungesundes Ernährungsverhalten. Unser Modell zeigt, dass adipogene Umwelten auf Mikro- und Makroebene greifen, welche wiederum beide auf die Lebensbedingungen von Individuen wirken. Dabei lassen sich adipogene Umwelten auf beiden Ebenen in physische, ökonomische, politische und soziokulturelle Umwelten unterscheiden. Derzeit ist die empirische Lage zu adipogenen Umwelten in Deutschland limitiert und lückenhaft, zum einen, da die meisten empirischen Studien hierzu aus den USA stammen und die US-amerikanischen Verhältnisse nur bedingt auf den hiesigen Kontext übertragbar sind. Zum anderen gibt es methodische Herausforderungen bei der Beforschung von adipogenen Umwelten. Abschließend lässt sich sagen, dass ein interdisziplinärer Ansatz unter Berücksichtigung von Mikro- und Makroebene für eine erfolgreiche Intervention in adipogenen Umwelten essenziell ist.