Zusammenfassung
Das Atemwegsmanagement in Notfallsituationen und auf der Intensivstation ist mit einer deutlich erhöhten Komplikationsrate behaftet. Da diese mit zunehmender Anzahl an Intubationsversuchen exponentiell ansteigt, sollte die Intubation bereits primär mit dem bestmöglichen Equipment erfolgen. Hierzu sollte ein Videolaryngoskop mit einem Macintosh-ähnlichen Spatel zum Einsatz kommen. Stark gekrümmte Spatel sind erfahrenen Anwendern vorbehalten, die diese auch in der klinischen Routine einsetzen. Beim unerwartet schwierigen Atemweg kommt der dreistufige Algorithmus der Fachgesellschaft zur Anwendung, der nach gescheiterter Intubation zunächst einen supraglottischen Atemweg (Larynxmaske oder Larynxtubus) und dann die Koniotomie vorsieht. Die Trachealkanülendislokation ist eine häufige und oftmals letale Komplikation. Tritt diese innerhalb der ersten 7 Tage nach einer Punktionstracheotomie auf, muss zunächst eine unverzügliche orale Reintubation erfolgen. Eine notfallmäßige Rekanülierung gelingt meist nicht und stellt einen ärztlichen Behandlungsfehler dar. Die Kennzeichnung von Intensivpatienten mit schwierigem Atemweg, z. B. durch farbige Bettschilder, sowie ein im Vorfeld festgelegter Managementplan könnten dazu beitragen, die Komplikationsrate in diesem Bereich zu senken.