Zusammenfassung
Aus Störungen der Atemregulation resultierende klinische Phänomene wie O2-Abfall, Atempausen und die Cheyne-Stokes-Atmung gehören zum Alltag auf neurologischen Intensiv-, Beatmungs- und Frührehabilitationsstationen. Behandelnde Ärzte und Pflegekräfte sind bei der diagnostischen Einordnung dieser Phänomene besonders gefordert, da bei schwerkranken Patienten wesentliche Verfahren zur Diagnostik und Therapiekontrolle wie die Polygraphie, Polysomnographie und die transkutane Kapnometrie oft nicht angewandt werden können oder in der behandelnden Einrichtung nicht zur Verfügung stehen. Hieraus resultierend ist die optimale therapeutische Strategie – O2-Gabe, Beatmung oder keine Intervention – in vielen Fällen nicht zu bestimmen. Bei Wahl der falschen Strategie kann der Patient vital gefährdet werden. Das hyperkapnische Koma nach O2-Gabe beim sekundären zentralen Hypoventilationssyndrom ist ein wichtiges Beispiel hierfür. Fundierte Kenntnisse über Störungen der Atemregulation sind wichtig für eine sichere Therapie. In diesem Kapitel werden alle Gruppen von über schlafbezogene Atmungsstörungen hinausgehende Störungen der Atemregulation hinsichtlich Ätiologie, Diagnostik und Therapie diskutiert.