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Erschienen in: Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie 2/2024

Open Access 10.10.2023 | Berufsdermatosen | Übersichten

Semipermeable Handschuhe in der Prävention berufsbedingter Hauterkrankungen:

Potenziale und Grenzen

verfasst von: M.Ed. LBS T. Heichel, F. K. Sonsmann, S. M. John, A. Nienhaus, K. Nordheider, A. Wilke, R. Brans

Erschienen in: Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie | Ausgabe 2/2024

Zusammenfassung

Bereits seit vielen Jahren werden textile Handschuhe als Komfort- oder Unterziehhandschuhe in der Prävention von Berufsdermatosen eingesetzt, z. B. zur Abmilderung von Okklusionseffekten beim Tragen flüssigkeitsdichter Schutzhandschuhe oder zur Unterstützung der Externatherapie. In den letzten Jahren wurden Handschuhe aus semipermeablen Membranen bzw. Laminaten entwickelt, die zukünftig einen weiteren Baustein in der Versorgung beruflich bedingter Hauterkrankungen darstellen können. Diese zeigen sowohl in experimentellen/hautphysiologischen Untersuchungen als auch in berufspraktischen/realitätsnahen Anwenderstudien eine gute Hautverträglichkeit, Wirksamkeit und berufsgruppenübergreifende Akzeptanz in der Anwendung als Komfort- oder Unterziehhandschuhe. Je nach berufsspezifischem Anforderungsprofil (z. B. Einsatzbereich, Tragedauer der Schutzhandschuhe, Anforderung an die Feinmotorik) sowie individuellen Präferenzen (z. B. Passform, Optik, Praktikabilität) könnten semipermeable Handschuhe zukünftig eine gute Alternative gegenüber den bisher eingesetzten textilen Handschuhen darstellen und dadurch zur Erweiterung und Optimierung aktuell bestehender Therapie- und Schutzmaßnahmen in der Prävention berufsbedingter Hauterkrankungen beitragen.

Hintergrund

Berufsbedingte Hauterkrankungen zählen zu den häufigsten Berufserkrankungen. Im Jahr 2021 wurden den Trägern der Unfallversicherung 17.271 Verdachtsmeldungen über das Vorliegen einer Hautkrankheit im Sinne der BK Nr. 5101 erstattet [1]. Zu den Berufsfeldern mit erhöhtem Erkrankungsrisiko gehören u. a. das Friseur‑, Gesundheits‑, Reinigungs‑, Nahrungsmittel- und Baugewerbe sowie Malerberufe [2, 3]. Ursächlich für beruflich bedingte Hauterkrankungen sind v. a. Feuchtarbeit sowie (wiederholte) Expositionen gegenüber Irritanzien und Allergenen, die insbesondere zu irritativen und/oder allergischen Kontaktekzemen an den Händen führen. Handekzeme stellen dabei die häufigste beruflich bedingte Hauterkrankung dar [4].
Zum Schutz vor den beruflichen Einwirkungen ist häufig das Tragen von Schutzhandschuhen erforderlich [57]. Je nach Tätigkeitsfeld und Schutzwirkung bestehen diese aus undurchlässigen (impermeablen) Materialien, welche bei längeren Tragezeiten durch die fehlende Möglichkeit der Abgabe von Wasserdampf zu einem Wärme- und Feuchtigkeitsstau (Okklusionseffekt) führen können. Die Auswirkungen langer Tragezeiten okklusiver Schutzhandschuhe auf die epidermale Barriere für sich betrachtet werden diskutiert, während die Kombination von Exposition gegenüber Irritanzien und Okklusion sowie die Okklusion vorirritierter Haut nachweislich zu Beeinträchtigungen der epidermalen Hautbarriere führen [8]. Auch die aktualisierte Version der Technischen Regeln für Gefahrenstoffe (TRGS) 401 zählt das Tragen flüssigkeitsdichter Handschuhe zur Feuchtarbeit, wenn dieses – wie im Arbeitsalltag häufig vorkommend – in Kombination mit Hautkontakt zu Wasser/wässrigen Flüssigkeiten oder auch mit mehrfachem Händewaschen einhergeht [7].
Bisher wird zur Minderung von Okklusionseffekten bei längeren Tragezeiten flüssigkeitsdichter Handschuhe die Verwendung von textilen Unterziehhandschuhen empfohlen [5, 7, 912]. Hierbei handelt es sich i. d. R. um Fünffingerstrickhandschuhe aus Baumwolle oder vergleichbaren Materialien bzw. Materialgemischen unterschiedlicher Ausführungen (z. B. hinsichtlich Stärke, Nahtfreiheit, Bundgestaltung, Fingerlänge; [13]), die (separat) unter Schutzhandschuhen getragen werden und die durch Schwitzen entstehende Feuchtigkeit aufnehmen. In verschiedenen Untersuchungen zeigte sich, dass textile Unterziehhandschuhe Okklusionseffekte abmildern und die Funktion der Hautbarriere unterstützen [1416] sowie eine gute Anwenderakzeptanz [14, 1719] aufweisen. Als nachteilig für die Verwendung werden Beeinträchtigungen durch die zusätzliche Wärmeentwicklung und mangelnde Taktilität aufgrund der Materialstärke bzw. Beschaffenheit sowie hinsichtlich der Wasseraufnahmekapazität der textilen Fasern (Sättigungseffekt) und damit Erschöpfung der feuchtigkeitsreduzierenden Wirkung beschrieben [20, 21].
Über den Einsatz als Unterziehhandschuhe hinaus finden textile Handschuhe auch als sog. Komforthandschuhe Verwendung, die der (all)täglichen oder nächtlichen Abdeckung der Hände als Kontaktschutz (Barrierewirkung), Kratzschutz oder zur Intensivierung der Externatherapie (z. B. Hautpflege) bei Hauterscheinungen an den Händen dienen [2226]. Auch für diese letztgenannte, eher therapeutische Form der Anwendung, konnte in verschiedenen Untersuchungen eine gute Wirksamkeit und Anwenderakzeptanz textiler Handschuhe aufgezeigt werden [14, 26, 27].
Vor gut 25 Jahren wurden erste Untersuchungen zur Effektivität des Einsatzes von Handschuhen aus semipermeablen Membranen bzw. Laminaten als Unterzieh- oder Komforthandschuhe in der Prävention berufsbedingter Hauterkrankungen durchgeführt. In diesen frühen Untersuchungen wurde vorwiegend der sog. „Dermapor™ Glove“ bzw. „DERMAPOR® Industrial Glove Liner“ (Fa. W. L. Gore & Associates GmbH, Elkton, MD, USA; nicht mehr im Handel verfügbar) eingesetzt (Abb. 1b). Hierbei handelte es sich um einen mehrlagigen (Unterzieh‑)Handschuh aus der mikroporösen Gore-Tex®-Membran (Polytetrafluorethylen [PTFE]). Einige wenige Untersuchungen beschäftigten sich mit dem aus der mikroporösen Uretex-Membran bestehenden Laminatmodell „Microair Barrier®“ (Fa. Al.Pre.Tec., San Donà di Piave, Italien; Abb. 1c). Auch an der Universität Osnabrück (Abteilung Dermatologie, Umweltmedizin und Gesundheitstheorie) wurden mehrere Studien zu semipermeablen Materialien durchgeführt. Diese untersuchten in den letzten Jahren die Wirksamkeit, Hautverträglichkeit und praktische Anwendbarkeit einer porenlosen Kompaktmembran aus Sympatex®, die aus einem Polyester-Polyether-Copolymer besteht, bzw. entsprechender Handschuhe aus diesem Material („Sympatex® Unterziehhandschuhe“, Fa. Sympatex Technologies GmbH, Unterföhring, Deutschland; Prototyp, noch nicht im Handel verfügbar; Abb. 1a). Tab. 1 stellt die zentralen Merkmale dieser drei semipermeablen Handschuhe gegenüber.
Tab. 1
Gegenüberstellung zentraler Merkmale verschiedener semipermeabler (Unterzieh‑)Handschuhe
 
Sympatex®-Handschuh [28, 29]
Microair Barrier® [30, 31]
Dermapor™ Glove bzw. DERMAPOR GLOVE® Industrial Glove Liner [3234]
Material
Porenlose Kompaktmembran (Sympatex®), Copolymer Polyetherester
Mikroporöse Membran (Uretex), Mikrofasern aus Polyester
Mikroporöse Membran (ähnlich Gore-Tex®)
Struktur
Glatte Innen- und Außenseite (1 Lage)
Piqué-Struktur bzw. -Konstruktion (3 Lagen)
Vliesstoff, glatte Innen- und Außenseite (2/3 Lagen)
Gewicht
Ca. 2,5 g (Gr. XL)a
Flächengewicht: 45 g/m2; ca. 11,3 g (Gr. XL)a
Flächengewicht: ca. 69,17 g/m2; ca. 7,0 g (Gr. XXL)a
Größe/n
XS–XL
S‑XXL
Divers
Passform
2D-Modell
3D-Modell
2D-Modell
Wasserdampfdurchlässigkeit
Ca. ≥ 2400 g/m2/24 h
Ca. 1062 g/m2/24 h
Ca. 17.000 g/m2/24 h
Form‑/Fingerlänge
Fünffingerhandschuh
Fünffingerhandschuh, mit Schichtel
Fünffingerhandschuh
Stulpenart/-länge
Offen, sehr lang, kein Bund
Offen, lang, kein Bund
Offen, sehr lang, kein Bund
Nähte
Schweißnähte, dünn
Ja
Schweißnähte, dünn
Materialstärke
15 μm
(keine Angaben)
Ca. 228,6 µm/0,23 mmb
Farbe
Weiß
Weiß
Weiß
Mehrwegmodell
Ja
Ja
Ja
Wiederaufbereitung
Ja
Ja
Ja
Autoklavierbarkeit
Nein
Ja
Nein
Entsorgung
100 % Recycling (Gelber Sack)
(keine Angaben)
(keine Angaben)
a Eigene Messungen im Labor (Feinwaage) mit Handschuhen in vergleichbaren Größen
b Eigene Messungen mit Messschieber
Die genannten Membranen zeichnen sich durch ihre Semipermeabilität (Teildurchlässigkeit/Atmungsaktivität), aus. Unabhängig von den individuellen Membranaufbauten (mikroporös vs. kompakt) und Funktionsprinzipien (physikalisch vs. elektrochemisch) bewirken alle Membranen eine kontrollierte Durchlässigkeit von Feuchtigkeit (Wasserdampf) entlang des Diffusionsgradienten, welcher durch das Dampfdruck- bzw. Temperaturgefälle zwischen der Membraninnen- und -außenseite gesteuert wird [3537]. In Folge dieser Transpiration von innen nach außen und gleichzeitiger Impermeabilität (Barrierewirkung/Dichtheit) gegenüber externen Einwirkungen (z. B. Regen‑/Wasser, Wind; [3537]) kommt es bei Verwendung als Schutzhandschuh oder Unterziehhandschuh zu einer dynamischen Klimaregulierung zwischen Hautoberfläche, Membran und/oder Handschuhzwischenraum. Die durch das Schwitzen in Handschuhen entstehende Feuchtigkeit wird nach außen abgeleitet, während diese von textilen Handschuhen aufgesaugt wird und damit einem Sättigungsgradienten unterliegt. Entsprechend ist auf einen regelmäßigen Wechsel von textilen Handschuhen bei Durchfeuchtung zu achten. Einen weiteren Vorteil im Vergleich zu textilen Handschuhen stellt die zumeist geringere Schichtstärke der semipermeablen Handschuhe dar, die sich positiv auf die Taktilität auswirken kann.
Die vorliegende Arbeit gibt einen Überblick über den aktuellen wissenschaftlichen Stand zum Einsatz semipermeabler Handschuhe im Rahmen der Prävention berufsbedingter Hauterkrankungen. Basierend auf der Gesamtheit der vorliegenden Studienergebnissen werden die mit der Verwendung als Unterzieh- und Komforthandschuhe verbundenen Funktionen bzw. potenziellen Anwendungsbereiche und einhergehende Implikationen für die Praxis erläutert. Anschließend werden bislang ungeklärte Fragestellungen aufgezeigt und Einblicke in zukünftige Entwicklungen und Herausforderungen semipermeabler Handschuhe gegeben.

Ergebnisse

Alle im Folgenden aufgeführten Studien beziehen sich ausschließlich auf Untersuchungen mit den o. g. semipermeablen Membranen am Menschen bzw. an der menschlichen Haut. Detaillierte Informationen zu den zugrundeliegenden Einzelstudien werden in Tab. 2 vergleichend dargestellt.
Tab. 2
Übersicht der Studien zum Einsatz semipermeabler Materialien/Handschuhe aus Gore-Tex®, Sympatex® und Uretex/Microair®
Autoren/Studie
Methodik
Anzahl (n)
Hautzustand
Dauer Abdeckung/Trageversuch
Handschuhmaterialien
Datenerhebungsmethode
Experimentelle Studien
Wulfhorst et al. 2004
Experiment/Labor
Nitril vs. Neopren vs. Latex vs. Latex vs. Gore-Tex®
AQL-Messungen gemäß EN 374
Experimentelle Studien an der irritierten Haut
Welzel et al. 1996 (Teilstudie)
Experiment/Labor; Irritation (0,5 % NLS/24 h)
10
Irritiert
2 × 23 h (5 Tage)
Gore-Tex® vs. Polyethylen vs. Kontrolle u. a.
Hautphysiologische Messungen (TEWL), VS
Visscher et al. 2001
Experiment/Labor; Irritation (Abriss)
20
Irritiert
2 × 48 h (8–9 Tage)
Gore-Tex® vs. semipermeabel diverse vs. okklusiv diverse vs. Kontrolle
Hautphysiologische Messungen (TEWL/RHF), VS
Bock und John 2005
Experiment/Labor; Irritation (1,0 % NLS/24 h)
20
Irritiert
2 × 24 h (5 Tage)
Sympatex® in unterschiedlichen Stärken (5, 10, 15, 25 µm)
Hautphysiologische Messungen (TEWL, RHF, L*a*b*, pH)
Bock und John 2006
Experiment/Labor; Irritation (1,0 % NLS/24 h)
25
Irritiert
2 × 24 h (9 Tage)
Sympatex®/PVC vs. Baumwolle/PVC vs. PVC
Hautphysiologische Messungen (TEWL, RHF, L*a*b*, pH)
Damer 2006
Experiment/Labor; Irritation (1,0 % NLS/24 h)
25
Irritiert
2 × 24 h (9 Tage)
Gore-Tex® vs. Sympatex® vs. PVC vs. Sympatex®/PVC vs. Baumwolle/PVC vs. Kontrolle u. a.
Hautphysiologische Messungen (TEWL, RHF, L*a*b*, pH)
Bock et al. 2009
Experiment/Labor; Irritation (1,0 % NLS/24 h)
25
Irritiert
2 × 24 h (5 Tage)
Gore-Tex® vs. Sympatex® vs. Vinyl vs. Kontrolle
Hautphysiologische Messungen (TEWL, a*)
Sonsmann et al. 2011
Experiment/Labor; Irritation (0,5 % NLS/24 h)
20
Irritiert (AD)
3 × 6 h (5 Tage)
Sympatex® vs. Vinyl vs. Kontrolle
Hautphysiologische Messungen (TEWL, RHF, a*), VS
Strunk et al. 2015
Experiment/Labor; Irritation (0,5 % NLS/24 h)
24
Irritiert
3 × 6 h (10 Tage)
Sympatex® vs. Sympatex®/Vinyl vs. Kontrolle
Hautphysiologische Messungen (TEWL, RHF, a*, pH)
Heichel et al. 2023
Experiment/Labor; Irritation (1,0 % NLS/24 h)
24
Irritiert
6 × 6 h bzw. 6 × 8 h (10 Tage)
Sympatex® vs. Vinyl vs. Sympatex®/Vinyl vs. Baumwolle/Vinyl vs. Kontrolle
Hautphysiologische Messungen (TEWL, RHF, a*, pH), VS
Experimentelle Studien an der gesunden Haut
Hamilton und Adkinson 1997
Halbseitenversuch/Labor; mit/ohne vorherige Punktion der feuchten Haut
17 bzw. 21
Gesund, Latex-Allergie (Typ I)
30 min
Gore-Tex®/Latex vs. Latex
VS, Anwenderbefragung
Scheman und Osburn 1997
Experiment/Labor; Epikutantestung
13
Gesund, Vulkanisationsbeschleuniger-Allergie/n (Typ IV)
48 h, Ablesung 72 h
Handschuhallergene divers (Thiuram-Mix 1 %, Carba-Mix 3 %, Mercapto-Mix 2 % und Mercaptobenzothiazol 2 %, jeweils in Vaseline) vs. Gore-Tex®/Handschuhallergene divers (s. oben); Gore-Tex®/Latex vs. Latex
VS
Bishu und Chin 1998
Experiment/Labor
9
Gesund
1 h
Latex vs. Latex/Latex vs. Baumwolle/Latex vs. Divers b/Latex
Gemäß jeweiligem Test (z. B. Pegboard-Test)
Wulfhorst et al. 2004
Trageversuch/Labor
20
Gesund
20 min
Gore-Tex® vs. PVC vs. Nitril vs. Latex diverse
Hautphysiologie (TEWL, RHF, pH), Anwenderbefragung
Bock und John 2005
Experiment/Labor; Epikutantestung
20
Gesund
48 h, Ablesung 72 h
Sympatex® in unterschiedlichen Stärken (5, 10, 15, 25 µm) unter Finn-Chambers
VS
Damer 2006
Trageversuch/Labor
25
Gesund
60 min
Sympatex® vs. Vinyl
Anwenderbefragung
Sonsmann et al. 2011
Experiment/Labor
20
Gesund (AD)
3 × 6 h (5 Tage)
Sympatex® vs. Vinyl vs. Kontrolle
Hautphysiologische Messungen (TEWL, RHF, a*), VS
Sonsmann et al. 2011
Trageversuch/Labor
20
Gesund
150 min
Sympatex®/Latex/Latex vs. Baumwolle/Latex/Latex
Hautphysiologische Messungen (SSWL, RHF, a*, pH), Anwenderbefragung
Anwenderstudien in der Praxis mit hauterkrankten Kollektiven
Baack et al. 1996
Halbseitenversuch
30
Erkrankt (HE)
⌀ 31 Tage (Tag/Nacht)
Gore-Tex® vs. Baumwolle bzw. Gore-Tex®/Individuell vs. Baumwolle/Individuell
Anwenderbefragung, VS
Kinaciyan et al. 2009
Anwenderversuch
59
Erkrankt (HE)
8 h/Tag, 3 Wochen
Standardtherapie mit Glukokortikoiden vs. Microair® vs. DermaSilk®/Microair®
SCORAD, HECSI, QoL, Mikrobiom
Kinaciyan et al. 2010
Anwenderversuch
65
Erkrankt (HE)
8 h/Tag, 3 Wochen
Standardtherapie mit Glukokortikoiden vs. Microair® vs. DermaSilk®/Microair®
SCORAD, HECSI, QoL, Mikrobiom
Heichel et al. 2021
Anwenderversuch
120
Erkrankt (HE)
10 ± 2 Wochen
Sympatex®/Individuell vs. Baumwolle/Individuell
Anwenderbefragung
Heichel et al. 2022
Halbseitenversuch
126
Erkrankt (HE)
19 Tage (Nacht)
Sympatex®/Baumwolle vs. Baumwolle single
Anwenderbefragung, OHSI
Anwenderstudien in der Praxis mit hautgesunden Kollektiven
Bock und König 2006 (unveröffentlichter Projektbericht)
Anwenderversuch
20
Gesund
3 Tage/Kombination
Sympatex®/Vinyl vs. Baumwolle/Vinyl
Anwenderbefragung
Sonsmann et al. 2015
Halbseitenversuch
151
Gesund
5 Tage
Sympatex®/okklusiv individuell vs. individuell
Anwenderbefragung
Hinweise: Ein Schrägstrich zwischen zwei genannten Handschuhmaterialien (/) steht für die Anwendung/Testung einer Handschuhkombination, wobei sich das zuerst genannte Material auf den innenliegenden Handschuh bezieht (z. B. „Sympatex®/Vinyl“ = Sympatex®-Handschuh unter Vinyl-Handschuh). Die Handschuhe aus dem Material Sympatex® wurden seit Herstellungs- bzw. Studienbeginn mehrfach hinsichtlich verschiedener Gestaltungsmerkmale (z. B. Form, Größe, Farbe) optimiert; in den dargestellten Untersuchungen kamen demnach unterschiedliche Prototypen mit unveränderter Funktion zum Einsatz. Vergleichbares gilt für den Handschuh aus Gore-Tex®
AD atopische Dermatitis, HECSI Hand Eczema Severity Index, HE Handekzem, L*a*b* Hautoberflächenfarbe, min Minute/n, n Anzahl der Studienteilnehmenden, NLS Natriumlaurylsulfat, OHSI Osnabrück Handekzem-Schwere-Index (Osnabrück Hand Eczema Severity Index), pH pH-Wert, QoL Quality of Life, RHF relative Hornschichtfeuchte, SCORAD Scoring atopic dermatitis, SSWL Skin Surface Waterloss, TEWL transepidermaler Wasserverlust, VS visuelles Scoring
aHierbei handelt es sich um unveröffentlichte Projektberichte
bZu den eingesetzten Unterziehhandschuhen finden sich keine genauen Angaben, da es sich um Sponsorenmaterial handelte. Aus später erschienenen Artikeln der Arbeitsgruppe [56, 57] geht allerdings hervor, dass u. a. ein Unterziehhandschuh aus dem Material Polytetrafluorethylen (PTFE) eingesetzt wurde. PTFE kommt bei der Herstellung von Produkten aus der Gore-Tex® Membran (z. B. „Dermapor® Glove“ bzw. „DERMAPOR® Industrial Glove Liner“) (Fa. W. L. Gore & Associates GmbH, USA; nicht mehr im Handel verfügbar) zum Einsatz

Minderung von Okklusionseffekten: Einsatz als Unterziehhandschuhe

Semipermeable Handschuhe können als Unterziehhandschuhe unter flüssigkeitsdichten Schutzhandschuhen zum Schutz vor Okklusionseffekten eingesetzt werden (Abb. 2). Die Effektivität und Anwenderakzeptanz semipermeabler Handschuhe in Kombination mit impermeablen Materialien/Handschuhen zur Minderung von Okklusionseffekten wurden bereits mehrfach in Studien evaluiert.

Experimentelle/hautphysiologische Untersuchungen

In kleinen Kohorten hautgesunder Personen wurde die Haut an den Unterarmen nach experimenteller Irritation mit verschiedenen Handschuhmaterialien für einige Stunden pro Tag an mehreren Tagen abgedeckt. Anhand hautphysiologischer Untersuchungen wurde gezeigt, dass die bei alleiniger Abdeckung mit impermeablen Handschuhmaterialien auftretenden regenerationshemmenden Effekte nach Abdeckung der Haut mit Sympatex® unter okklusiven Materialien kompensiert werden [16, 38, 39]. Alle durch die Hautirritation veränderten hautphysiologischen Parameter (z. B. transepidermaler Wasserverlust [TEWL], Relative Hornschichtfeuchte [RHF], Hautrötung/Erythem [a*]) näherten sich bei Kombination mit den semipermeablen Membranen (Sympatex®, Gore-Tex®) im Vergleich zu den rein okklusiv abgedeckten Teststellen (z. B. Vinyl) schneller wieder an die physiologischen Ausgangswerte an [16, 38, 39]. Die im Vergleich textilen Materialkombinationen mit Baumwolle unter okklusivem Handschuhmaterial (Baumwolle/Vinyl) zeigten ebenfalls positive Effekte auf die Rückbildung der Entzündungsreaktion und Regeneration der epidermalen Barriere, allerdings mit einer tendenziell schwächeren Wirkung [16, 38]. Statistisch signifikante Unterschiede zwischen Sympatex® und Baumwolle konnten dabei jedoch nicht nachgewiesen werden [16, 38]. Die Ergebnisse deuten zudem darauf hin, dass die positiven Effekte auf die Abheilung der Entzündungsreaktion und Regeneration der epidermalen Barriere durch längere Abdeckzeiten mit semipermeablen Membranen gefördert werden (geringere TEWL- und a*-Werte). Vergleichbare Ergebnisse zeigten sich in älteren unveröffentlichten Untersuchungen aus unserer Abteilung [Bock und John 2006, vgl. Tab. 2].
Sonsmann et al. evaluierten die Eignung semipermeabler (Sympatex®) im Vergleich gegenüber textilen Materialien (Baumwolle) für die Anwendung im OP-Bereich unter zwei Lagen chirurgischer OP-Handschuhe aus Latex (Double Gloving) an hautgesunden Personen unter übersteigerten Bedingungen (n = 20). Unter der Verwendung der semipermeablen Membran kam es zu signifikant geringeren Veränderungen der Hornschichtfeuchte, der Temperatur und des pH-Werts während und am Ende der 150-minütigen Tragezeit [40].

Anwendungsorientierte Trageversuche im Labor und in der Praxis

Baack et al. [14] evaluierten im Rahmen eines etwa 1‑monatigen Halbseitenversuchs die Anwenderakzeptanz einer semipermeablen (Gore-Tex®/okklusiv) gegenüber einer textilen Handschuhkombination (Baumwolle/okklusiv) an 30 Patient*innen mit mäßigen bis schweren Dermatosen an den Händen. Die Teilnehmenden äußerten eine Präferenz der semipermeablen Tragekombination hinsichtlich Haut- und Tragekomfort (Kühlegefühl, Trockenheit, Reduktion Pruritus), Schwitzempfinden, Geschicklichkeit/Fingerfertigkeit, Sauberkeit, Einfachheit der Anwendung/Benutzerfreundlichkeit, Taktilität und Anziehverhalten.
Bishu und Chin [41] untersuchten die Praktikabilität semipermeabler und textiler Unterziehhandschuhe unter Latexhandschuhen bei 9 Proband*innen im Rahmen experimenteller Kurz- und Langzeittestungen zur Überprüfung der Feinmotorik. Unter der semipermeablen Handschuhkombination (PTFE/Latex) zeigten sich geringere Einschränkungen der Leistungsfähigkeit und des Komforts im Vergleich zu der textilen Tragekombination (Baumwolle/Latex) und zum Double Gloving (Latex/Latex).
In einer weiteren unveröffentlichten Studie unserer Abteilung [Bock und König 2006, vgl. Tab. 2] wurde die Anwenderakzeptanz der Sympatex®-Unterziehhandschuhe im Vergleich zu Baumwoll-Unterziehhandschuhen durch 20 hautgesunde Beschäftigte im Friseurhandwerk im Rahmen eines 3‑tägigen Anwenderversuchs evaluiert. Das Tastgefühl und die Beweglichkeit wurden unter der semipermeablen Kombination positiver bewertet, wohingegen die textile Kombination hinsichtlich Passform und Feuchtigkeitsgefühl besser abschnitt. Missempfindungen im Sinne von unangenehmer Wärmeentwicklung und Trockenheit wurden ausschließlich für den Baumwollhandschuh geäußert. Zusammenfassend zeigte sich eine Präferenz für die semipermeablen Handschuhe.
Sonsmann et al. [40] evaluierten bei 20 hautgesunden Personen mittels einer 150-minütigen Simulation einer Anwendung im OP-Bereich die Einsetzbarkeit der Sympatex®-Handschuhe unter einer doppelten Lage chirurgischer OP-Handschuhe aus Latex (Double Gloving). Im Vergleich zu der textilen Tragekombination (Baumwolle/Latex/Latex) wurde die semipermeable Kombination (Sympatex®/Latex/Latex) hinsichtlich der Beweglichkeit, der Taktilität und des Gesamteindrucks besser bewertet.
Im Rahmen eines 5‑tägigen Halbseitenversuchs wurde die praktische Einsetzbarkeit der Sympatex®-Handschuhe als Unterziehhandschuhe bei 151 hautgesunden Beschäftigten aus den Bereichen Reinigung/Hauswirtschaft, Gesundheitswesen, Lebensmittelverarbeitung u. a. evaluiert [42]. Im direkten Vergleich zum jeweils bislang verwendeten Handschuhschutz wurde die semipermeable Kombination in den Kategorien Materialgefühl, Schwitzempfinden, feuchtes/unangenehm warmes Hautgefühl, trockene Hände auch bei langen Handschuhtragezeiten und (kein) vorzeitiger Abwurf berufsgruppenübergreifend signifikant besser bewertet, erhielt aber schlechtere Bewertungen hinsichtlich der Passform.
Heichel et al. [18] evaluierten im Rahmen einer Langzeit-Anwendungsstudie von 10 ± 2 Wochen die Einsetzbarkeit und Anwenderakzeptanz von Unterziehhandschuhen aus Sympatex® und Baumwolle im arbeitspraktischen Kontext bei 120 Beschäftigten aus dem Gesundheitswesen (z. B. Klinik, Pflege, Physiotherapie) mit berufsbedingten Hauterkrankungen an den Händen. Mit einem durchschnittlichen Tagesverbrauch von 9 Paar gab die Mehrheit der Befragten an, die berufstypischen Tätigkeiten auch mit der neu erprobten semipermeablen Handschuhkombination wie gewohnt ausführen zu können. Im direkten Vergleich zum jeweils bislang verwendeten Handschuhschutz wurde die Tragekombination mit dem semipermeablen Handschuh in den Kategorien Tragekomfort, Schwitzempfinden, Klima, Handschuhmaterial und Feuchtigkeits- bzw. Trockenheitsgefühl auf der Haut als signifikant angenehmer empfunden. Im direkten Vergleich zwischen Sympatex® und Baumwolle zeigte sich eine Überlegenheit der semipermeablen Kombination hinsichtlich der Beweglichkeit, Feinfühligkeit und des Tastgefühls. Die textile Handschuhkombination schnitt in den Kategorien Passform, An- und Ausziehen, Anliegen des Materials und Aussehen signifikant besser ab.

Implikationen für die Praxis

Auf Basis der derzeit vorliegenden experimentellen und anwendungsorientierten Studienergebnisse können für den Einsatz semipermeabler Handschuhe als Unterziehhandschuhe unter flüssigkeitsdichten Schutzhandschuhen folgende Aussagen getroffen werden: Unter Berücksichtigung der guten Hautverträglichkeit, des Tragekomforts und des regenerationsfördernden Potenzials bei Hautirritationen im Vergleich zu rein okklusiven Abdeckungen ist die Anwendung nicht nur in unterschiedlichen Berufen, sondern auch sowohl für Hautgesunde als auch Personen mit Hauterkrankungen an den Händen geeignet. Gegenüber der Verwendung textiler Handschuhkombinationen zeigt sich zudem eine tendenzielle Überlegenheit hinsichtlich der in der beruflichen Praxis anwenderrelevanten Aspekte Tastgefühl/Feinfühligkeit und Beweglichkeit. Dies lässt die Schlussfolgerung zu, dass semipermeable Handschuhe v. a. bei langen Tragezeiten flüssigkeitsdichter Schutzhandschuhe sowie in Tätigkeitsbereichen, die ein hohes Maß an Feinmotorik und Taktilität erfordern, Vorteile und somit eine Alternative bzw. Ergänzung zum bereits etablierten Einsatz textiler Unterziehhandschuhe bieten. Hingegen wurden die textilen Handschuhe bei der Optik, Passform und Praktikabilität besser bewertet. Daher müssen bei der Auswahl auch individuelle Präferenzen berücksichtigt werden.

Forschungsbedarfe und Ausblick

Zukünftige Forschung zur Minderung von Okklusionseffekten durch Unterziehhandschuhe könnte auf die Evaluation der Verwendung von semipermeablen Handschuhen in weiteren, bislang nicht oder nur in begrenztem Maße untersuchten Berufsbereichen fokussieren (z. B. Lebensmittelverarbeitung). Entsprechende Untersuchungen (Trageversuche) sollten mit Studienpopulationen mit und ohne Handdermatosen unter realen Anwendungs- bzw. Arbeitsbedingungen (Feldexperimente) über einen angemessenen Untersuchungszeitraum durchgeführt werden. Methodisch nicht umsetzbar blieb bisher auch eine repetitive Überprüfung hautphysiologischer Parameter im Rahmen von länger andauernden praktischen Trageversuchen (z. B. wiederholte Messungen unmittelbar vor und/oder nach dem Tragen während einer Arbeitstätigkeit). Weiterführend sollten technische Optimierungsmöglichkeiten der semipermeablen Handschuhe überprüft werden (z. B. Herstellung einer lang- und kurzstulpigen Handschuhvariante) und konkrete Fragen der Verwendung in der Praxis Beantwortung finden. Letztere zielen v. a. auf die Mehrfachnutzung der Handschuhe inner- und außerhalb des Gesundheitswesens, sowie die Praktikabilität und Effektivität der Wiederaufbereitungs- oder Sterilisierungsmöglichkeiten der semipermeablen Handschuhe ab.

Externatherapie, Kontakt- und Kratzschutz: Einsatz als Komforthandschuhe

Semipermeable Handschuhe können in Form von singulären Schutzhandschuhen als Komforthandschuhe eingesetzt werden (Abb. 3). Die Effektivität und Anwenderakzeptanz semipermeabler Membranen/Handschuhe zur Unterstützung der Therapie von Handekzemen wurde bereits mehrfach in Studien evaluiert.

Experimentelle/hautphysiologische Untersuchungen

In kleinen Kohorten hautgesunder Personen wurde die Haut an den Unterarmen nach experimenteller Irritation mit verschiedenen Handschuhmaterialien an mehreren Tagen für kurze Zeit (6–8 h/Tag; [16, 39, 43]) oder längere Zeit (23–48 h/Tag; [38, 4446]) abgedeckt. Bei Abdeckung mit singulären semipermeablen Membranen (Sympatex®, Gore-Tex®) näherten sich die Werte aller hautphysiologischen Parameter im Vergleich zu rein okklusiven Abdeckungen (z. B. Vinyl) schneller wieder an die physiologischen Ausgangswerte an. In der Mehrzahl der Untersuchungen [38, 4345] konnte eine signifikant bessere Abheilung der Entzündungsreaktion und Regeneration der epidermalen Barriere (TEWL/a*) im Vergleich zu einer fehlenden Abdeckung (Leerstelle/-kontrolle) belegt werden. In zusätzlich durchgeführten Untersuchungen war eine singuläre Abdeckung mit Sympatex® hinsichtlich der Regeneration irritierter Haut gegenüber einer singulären Abdeckung mit Gore-Tex® überlegen, was u. a. auf die unterschiedliche Wasserdampfdurchlässigkeit der beiden Membranen (Gore-Tex® > Sympatex®) zurückgeführt wurde [38, 44].
An der klinisch erscheinungsfreien bzw. gesunden Haut führte eine experimentelle Kurzzeitabdeckung mit Sympatex® ebenfalls zu positiven Effekten auf die Barrierefunktion (TEWL/RHF), wobei sich diese als nicht signifikant im Vergleich zu einer fehlenden Abdeckung (Leerstelle/-kontrolle) darstellten [43]. Vergleichbare Ergebnisse zeigten sich in älteren unveröffentlichten Untersuchungen aus unserer Abteilung, welche eine sehr gute allgemeine Hautverträglichkeit für singuläre semipermeable Abdeckungen aus Sympatex® bestätigten (Bock und John 2005, vgl. Tab. 2).

Anwendungsorientierte Trageversuche in der Praxis

Baack et al. [14] untersuchten im Rahmen eines etwa 1‑monatigen Halbseitenversuchs die Anwenderakzeptanz eines semipermeablen Handschuhs (Gore-Tex®) gegenüber einem textilen Handschuh zur Unterstützung der Externatherapie (teilweise über Nacht) bei 30 Patient*innen mit mäßigen bis schweren Dermatosen an den Händen. Für beide Handschuhe zeigte sich im Rahmen der ärztlichen Untersuchung eine Verbesserung des Hautzustands an den Händen (visueller Score, Effloreszenzen), ohne dass für eines der Modelle ein signifikanter Vorteil ermittelt werden konnte. Die Teilnehmenden äußerten eine Präferenz des semipermeablen Handschuhmodells hinsichtlich Haut- und Anwenderkomfort (Kühlegefühl, Trockenheit, Reduktion Pruritus), Schwitzempfinden, Geschicklichkeit/Fingerfertigkeit, Sauberkeit, Einfachheit der Anwendung/Benutzerfreundlichkeit, Taktilität und Anziehverhalten. Die Autoren schlussfolgerten, dass sich durch den Einsatz der semipermeablen Handschuhe gängige Therapieformen (mit Baumwollhandschuhen) effektiv erweitern und Ekzemschübe, getriggert durch Hitze und Feuchtigkeit, abmildern oder gar verhindern lassen.
Kinaciyan et al. [47, 48] evaluierten die Effektivität eines semipermeablen Handschuhs (Uretex), teilweise in Kombination mit einem textilen antimikrobiellen Unterziehhandschuh (DermaSilk®, Abb. 1d) im Vergleich mit einer Standardtherapie mit einem potenten topischen Glukokortikoid (Diflucortolon valerat) an einem Kollektiv von 59 bzw. 65 Personen mit leichten bis mittelschweren Handekzemen. Unter beiden Handschuhen zeigte sich nach 3‑wöchiger Anwendungsdauer (8 h/Tag) im Rahmen der ärztlichen Untersuchung eine Verbesserung des Hautbefundes, wobei der Werteverlauf an den behandschuhten Händen gegenüber den mit Steroiden therapierten Hautarealen tendenziell besser war. Der zusätzliche Einsatz der textilen Handschuhe verstärkte die positiven Effekte der darüber getragenen semipermeablen Handschuhe; beide Handschuhe zeigten einen, mit fortschreitender Studiendauer zunehmenden, guten Tragekomfort. Die Autor*innen schlussfolgerten, dass sich durch den Einsatz der Handschuhkombination eine Verstärkung der therapeutischen Effekte erzielen lässt.
Im Rahmen eines etwa 3‑wöchigen nächtlichen Halbseitenversuchs evaluierten Heichel et al. [27] die Anwenderakzeptanz einer semipermeablen/textilen Handschuhkombination (Sympatex®/Baumwolle) gegenüber einem Baumwollhandschuh bei 183 Patient*innen mit beruflich bedingten Handdermatosen. Unter beiden Handschuhen zeigte sich im Rahmen der ärztlichen Untersuchung eine deutliche Verbesserung des Hautbefundes, ohne signifikanten Vorteil für eines der Modelle. Während sich die semipermeable Kombination hinsichtlich der klimatischen und taktilen Verhältnisse überlegen zeigte, wurde die rein textile Variante in den Kategorien Tragekomfort, Praktikabilität, Beweglichkeit, Aussehen und An- und Ausziehverhalten besser bewertet. Im Vergleich zu Baumwolle allein wurde die Handschuhkombination nachts signifikant weniger häufig bewusst (z. B. aufgrund von Missempfindungen) ausgezogen. Die Mehrheit der Befragten gab abschließend an, nachts zukünftig eher die semipermeable Handschuhkombination tragen zu wollen.

Anwendungsorientierte Trageversuche im Labor

Wulfhorst et al. ([49]; Gore-Tex®, 20 min, n = 20) und Damer ([38]; Sympatex®, 60 min, n = 25) führten Kurzzeittragversuche im Labor mit hautgesunden Personen zum Trageverhalten von Handschuhen verschiedener Materialien durch. Studienübergreifend zeigte sich unter der Verwendung der singulären semipermeablen Membranen ein verringertes Schwitzverhalten/-empfinden, wohingegen das Tastgefühl [38] und die Passform [38, 49] der im Vergleich getesteten okklusiven Handschuhmodelle (z. B. Nitril, Latex) besser beurteilt wurden.

Implikationen für die Praxis

Für den Einsatz semipermeabler Handschuhe als Komforthandschuhe können auf Basis der derzeit vorliegenden Ergebnisse folgende Aussagen getroffen werden: Abdeckungen in dieser Form, singulär oder in Kombination mit textilen Handschuhmaterialien, wirken sich nicht negativ auf den Zustand der irritierten bzw. erkrankten Haut aus. Eine Beschleunigung der Regeneration ist nicht eindeutig belegbar. Durch die Verwendung semipermeabler Schutzhandschuhe als Komforthandschuhe ist ein zusätzlicher mechanischer Schutz, Kratzschutz und ggf. auch eine verstärkende Wirkung der Externatherapie gegenüber einer nicht abgedeckten Haut zu erwarten. Es wird angenommen, dass durch die geringere Saugfähigkeit semipermeabler Membranen im Vergleich zu rein textilen Materialien ein höherer Anteil zuvor applizierter Externa auf die Haut einwirken und die angestrebte therapeutische Wirkung effektiver erzielt werden kann. Die Frage, ob bei erkrankter Haut das Tragen von Handschuhen aus semipermeablen Membranen die Abheilung im Vergleich zu einer nicht abgedeckten Haut fördert, kann auf Basis der derzeit vorliegenden Ergebnisse noch nicht eindeutig beantwortet werden. Längere kontinuierliche Handschuhtragezeiten, wie sie im Rahmen einer nächtlichen Anwendung eher realisiert werden können, weisen auf eine Beschleunigung der Regeneration der Hautbarriere und antiinflammatorischer Prozesse hin.

Forschungsbedarfe und Ausblick

Methodisch nicht umsetzbar blieb bisher eine repetitive Überprüfung hautphysiologischer Parameter im Rahmen von länger andauernden praktischen Trageversuchen (z. B. wiederholte Messungen unmittelbar vor und/oder nach dem Tragen über Nacht). Auch liegen bislang noch keine genauen Kenntnisse über die physiologischen Mechanismen der Wechselwirkungen zwischen Externa und semipermeablen Membranen/Handschuhen vor. Langfristig könnte auch der Einsatz semipermeabler Membranen für andere Anwendungsbereiche, z. B. in Form von Stulpen für Ekzeme an den Ellenbeugen, geprüft werden.

Weitere Verwendungsmöglichkeiten

Schutz vor Allergenen

Möglicherweise können semipermeable Membranen als Unterziehhandschuhe unter Schutzhandschuhen vor einer Hautexposition gegenüber den in manchen Schutzhandschuhen enthaltenen Allergenen (z. B. Vulkanisationsbeschleuniger) schützen. Zur Klärung dieser Frage wurden bislang 2 Studien publiziert.
Experimentelle/hautphysiologische Untersuchungen.
Scheman und Osburn [50] führten bei 13 Personen mit bekannten Typ-IV-Sensibilisierungen gegenüber Vulkanisationsbeschleunigern einen Epikutantest mit verschiedenen Vulkanisationsbeschleunigern (z. B. Thiuram-Mix) sowie einem (vulkanisationsbeschleunigerhaltigen) Latex-Handschuh durch. Die Testsubstanzen wurden dabei jeweils doppelt getestet. Zum einen wurden sie direkt auf die Haut aufgetragen, zum anderen wurde die befüllte Testkammer vor dem Auftragen vollständig mit der semipermeablen Membran bedeckt. Unter Verwendung der Membran konnte die Mehrzahl der positiven Epikutantestreaktionen gegenüber den getesteten Vulkanisationsbeschleunigern und dem Latex-Handschuh vollständig unterdrückt und in einzelnen Fällen zumindest abgeschwächt werden.
Hamilton und Adkinson [51] untersuchten die Effektivität semipermeabler Handschuhe (Gore-Tex®, Dermapor® Glove) zur Vermeidung der Allergenexposition bei Personen mit Typ-I-Sensibilisierungen gegenüber Latex (n = 21). In einem 30-minütigen experimentellen Halbseitenversuch mit zuvor mittels Nadeln punktierter Haut an den Händen führte der Einsatz der semipermeablen Unterziehhandschuhe (Gore-Tex®) zu einer Unterdrückung der allergischen Hautreaktionen (Juckreiz und Quaddelbildung) gegenüber den darüber getragenen Latex-Einmalhandschuhen. Basierend auf den Ergebnissen kamen beide Autorengruppen zu dem Schluss, dass die Verwendung von semipermeablen Unterziehhandschuhen die Allergenübertragung aus Schutzhandschuhen auf die Hautoberfläche minimieren bzw. verhindern kann [50, 51].
Implikationen für die Praxis.
Für den Einsatz semipermeabler Unterziehhandschuhe unter (impermeablen) Schutzhandschuhen als Schutz gegenüber Typ-I- oder Typ-IV-Handschuhallergenen können auf Basis der bislang vorliegenden wenigen Studien nur sehr eingeschränkte Aussagen getroffen werden. Die beiden aufgeführten Studiendeuten darauf hin, dass Unterziehhandschuhe aus Gore-Tex® möglicherweise tatsächlich eine Barriere für Allergene darstellten, die aus darüber getragenen Schutzhandschuhen freigesetzt werden, und darüber in der Lage sind, allergische Hautreaktionen gegenüber Schutzhandschuhen zu verhindern oder zu reduzieren; für die Materialien Uretex und Sympatex® liegen bislang keine entsprechenden Studienergebnisse vor. Grundsätzlich wird im Falle bestehender Sensibilisierungen die Verwendung von Schutzhandschuhen ohne die betreffenden Allergene empfohlen [52]. Ist ein Einsatz dieser nicht möglich (z. B. mangelnde Verfügbarkeit oder mangelnde Schutzleistung der Handschuhe), können zur Vermeidung des direkten Hautkontaktes Unterziehhandschuhe aus okklusiven Materialien (z. B. Polyethylen oder Laminat), ggf. in zusätzlicher Kombination mit textilen Unterziehhandschuhen, Verwendung finden [5254]. Sollten sich die präliminären Daten in größeren Studien bestätigen lassen, könnte perspektivisch in der Individualprävention ein solches Triple Gloving (z. B. Baumwolle/Polyethylen/Nitril) durch ein Double Gloving (z. B. Sympatex®/Nitril) ersetzt werden.
Forschungsbedarfe und Ausblick.
Der Schutz vor Handschuhallergenen durch den Einsatz semipermeabler Handschuhe sollte weiter erforscht werden (z. B. experimentelle Untersuchungen wie Epikutantestungen bei Sensibilisierten). Untersuchungen zur Evaluation der (beruflichen) Anwenderakzeptanz von semipermeablen Unterziehhandschuhen unter Schutzhandschuhen verschiedener Materialien im Kontext des Allergenschutzes liegen bislang nicht vor.

Einsatz als Schutzhandschuhe

Möglicherweise können semipermeable Membranen als singulär verwendete Schutzhandschuhe eingesetzt werden. Zur Klärung dieser Frage wurde bislang eine Studie durchgeführt.
Experimentelle/hautphysiologische Untersuchungen.
Wulfhorst et al. [49] evaluierten die Leistungsfähigkeit bzw. Einsetzbarkeit eines semipermeablen Handschuhs aus Gore-Tex® als Schutzhandschuh im Friseurhandwerk. In Messungen der zum Untersuchungszeitpunkt gültigen DIN EN 374 (Anforderungen an Chemikalienschutzhandschuhe) zeigte der Handschuh gegenüber verschiedenen friseurtypischen Chemikalien (z. B. Dauerwellflüssigkeit, Oxidationshaarfarbe) im Hinblick auf die Penetration ein AQL-Level von 4,0 (Level 1) und auf die Permeationszeiten variierende Werte von 45 bis 480 min (Schutzlevel 2–6). Die zum damaligen Zeitpunkt untersuchten semipermeablen Handschuhprototypen erwiesen sich aufgrund der Schweißnaht als nicht ausreichend dicht und wurden als weniger leistungsstark als die untersuchten, flüssigkeitsdichten Vergleichsmodelle aus bspw. Nitril und Latex eingestuft.
Implikationen für die Praxis.
Für den Einsatz semipermeabler Unterziehhandschuhe als singuläre Barriere zum Schutz gegenüber Chemikalien können auf Basis der derzeit vorliegenden, noch unzureichenden Studienergebnisse, nur sehr eingeschränkte Aussagen getroffen werden: Für die Materialien Uretex und Sympatex® liegen keine entsprechenden Studienergebnisse vor. Gore-Tex® wies in der o. g. Untersuchung nur einen sehr einschränkten Schutz auf; unter der Voraussetzung der Optimierung der Membran wurde eine entsprechende Verwendung für möglich gehalten [49]. Ein Einsatz bei feuchten [55] oder eher trockenen Tätigkeiten, bspw. im Bereich des Produkt- und/oder Kontakt- bzw. Kontaminationsschutzes, wäre theoretisch möglich; müsste jedoch für den jeweiligen Einsatzbereich genau betrachtet und die Vor- und Nachteile abgewogen werden.
Forschungsbedarfe und Ausblick.
Die Schutzwirkung semipermeabler Handschuhe gegenüber Chemikalien sollte weiter erforscht werden [8]. Weiterführend sollten Prüfungen der Konformität bzw. Kompatibilität mit einschlägigen Zulassungsvoraussetzungen und Normungen, als Voraussetzung für den Einsatz in bestimmten Anwendungsbereichen (z. B. für den Umgang mit Lebensmitteln oder für den Einsatz im Reinraum), vorgenommen werden. Untersuchungen zur Evaluation der (beruflichen) Anwenderakzeptanz semipermeabler Handschuhe als singuläre Schutzhandschuhe liegen bislang nicht vor.
Mit der o. g. Art der Anwendung gehen auch Fragen hinsichtlich der zusätzlichen Schutzwirkung gegenüber Gefahrenstoffen durch Verringerung der Expositionsraten bei der Verwendung als Unterziehhandschuhe einher. Der physikalische Mechanismus entspräche dem der Schutzwirkung gegenüber Handschuhallergenen (Barrierewirkung). Eine entsprechende Verwendung semipermeabler Unterziehhandschuhe kann bzw. sollte nur nach der Prüfung der physikalischen Leistungsfähigkeit in experimentellen Untersuchungen erfolgen.

Fazit für die Praxis

Handschuhe aus semipermeablen Materialien …
  • werden, ähnlich wie textile Handschuhe, sowohl auf gesunder als auch erkrankter Haut an den Händen gut toleriert und können zur Prävention berufsbedingter Hauterkrankungen beitragen;
  • vermindern in der Verwendung als Unterziehhandschuhe die durch flüssigkeitsdichte Schutzhandschuhe hervorgerufenen Okklusionseffekte und Beeinträchtigungen der Regeneration irritierter Haut;
  • weisen in der Verwendung als Komforthandschuhe schützende und möglicherweise die Externatherapie und Barriereregeneration unterstützende Eigenschaften auf;
  • stellen auf Basis der bisherigen Erkenntnisse abhängig vom beruflichen Anforderungsprofil (z. B. Einsatzbereich, Tragedauer der Schutzhandschuhe, Anforderung an die Feinmotorik) und von individuellen Präferenzen eine gute Alternative zum bereits etablierten Einsatz textiler Unterziehhandschuhe dar.
  • Weitere Studien sind erforderlich, um die Einsetzbarkeit als Unterzieh- und Komforthandschuhe in weiteren Berufs- und Anwendungsbereichen (z. B. Schutz vor Allergenen und Chemikalien) zu prüfen.

Förderung

Die Forschungsarbeiten wurden von der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) finanziell unterstützt (Projekt NID/60082040).

Einhaltung ethischer Richtlinien

Interessenkonflikt

T. Heichel, F.K. Sonsmann, S.M. John, A. Nienhaus, K. Nordheider, A. Wilke und R. Brans geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Für diesen Beitrag wurden von den Autor/-innen keine Studien an Menschen oder Tieren durchgeführt. Für die aufgeführten Studien gelten die jeweils dort angegebenen ethischen Richtlinien.
Open Access Dieser Artikel wird unter der Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz veröffentlicht, welche die Nutzung, Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und Wiedergabe in jeglichem Medium und Format erlaubt, sofern Sie den/die ursprünglichen Autor(en) und die Quelle ordnungsgemäß nennen, einen Link zur Creative Commons Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden.
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Literatur
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Metadaten
Titel
Semipermeable Handschuhe in der Prävention berufsbedingter Hauterkrankungen:
Potenziale und Grenzen
verfasst von
M.Ed. LBS T. Heichel
F. K. Sonsmann
S. M. John
A. Nienhaus
K. Nordheider
A. Wilke
R. Brans
Publikationsdatum
10.10.2023
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Schlagwort
Berufsdermatosen
Erschienen in
Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie / Ausgabe 2/2024
Print ISSN: 0944-2502
Elektronische ISSN: 2198-0713
DOI
https://doi.org/10.1007/s40664-023-00521-0

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