Erschienen in:
03.05.2024 | Mentalisieren | CME
Epistemisches Vertrauen und therapeutische Beziehung
verfasst von:
Tobias Nolte
Erschienen in:
Die Psychotherapie
|
Ausgabe 3/2024
zum CME-Kurs
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
In diesem Weiterbildungsbeitrag steht das Konzept des epistemischen Vertrauens im Zentrum. Es beschreibt eine aus frühen sicheren Beziehungserfahrungen stammende und vermutlich überdauernde Errungenschaft, basales Vertrauen in eine Person als sichere Informationsquelle zu entwickeln. Die entwicklungspsychologische, interpersonelle Sicht auf das (Wieder)Herstellen von epistemischem Vertrauen im Kontext von Psychotherapie eröffnet eine neue Perspektive auf die Rolle der therapeutischen Beziehung, insbesondere bei strukturell bedingten Beschwerden wie Persönlichkeitsstörungen. Es soll gezeigt werden, wie bei Patient:innen die Fähigkeit, neue Informationen (und damit auch neue Beziehungsangebote) durch soziales Lernen zuzulassen und zu verinnerlichen, durch zumeist traumabedingte epistemische Störungen unterminiert wird. Im Anschluss daran wird in Grundzügen erörtert, welche schulenübergreifende therapeutische Haltung hilfreich ist, um den therapeutischen Herausforderungen bei strukturellen Beeinträchtigungen begegnen zu können.