Erschienen in:
01.12.2015 | CME
Bradykinininduzierte Angioödeme
Definition, Pathogenese, Klinik, Diagnose und Therapie
verfasst von:
J. Hahn, M. Bas, T. K. Hoffmann, J. Greve
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 12/2015
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Zusammenfassung
Bradykinininduzierte Angioödeme haben eine deutlich geringere Inzidenz als die klinisch ähnlich imponierenden histamininduzierten Formen. Entsprechend ist auch das Wissen über Diagnostik und Therapie dieser Krankheitsbilder weniger verbreitet. Zu den bradykinininduzierten Angioödemen gehören das hereditäre Angioödem (HAE) sowie erworbene Formen, ausgelöst durch Medikamente oder Antikörper, z. B. bei onkologischer Grunderkrankung. Eine zielgerichtete Diagnostik und Therapie kann lebensrettend sein, da insbesondere medikamentös induzierte Formen fast ausschließlich im Kopf-Hals-Bereich auftreten. Wichtig ist die Abgrenzung zu den histamininduzierten Angioödemen (z. B. bei Allergie und/oder Urtikaria), um die richtige kausale Therapie zu wählen. Antihistaminika und Kortisonderivate erweisen sich bei bradykinininduzierten Angioödemen als weitestgehend wirkungslos. Therapeutisch effektiv sind C1-Esterase-Inhibitor-Konzentrate und Antagonisten des Bradykininrezeptors 2 – sowohl in der Akuttherapie als auch prophylaktisch.