BVA moniert Outsourcing-Praktiken einiger Kassen

Auszug

Das Bundesversicherungsamt (BVA) hat gesetzlichen Krankenkassen eine Rüge für ihre Outsorcing-Praktiken erteilt. Hintergrund: Einige Kassen lagern den Beitragseinzug vermehrt an private Dienstleister aus. „Im Rahmen des Outsourcings von Maßnahmen zur Vorstreckung und Insolvenz bei Arbeitgebern und selbstzahlenden Versicherten wurde durch eine Vielzahl von Krankenkassen die notwendige Transparenz im Auftreten der Dienstleister nach Außen nicht gewahrt“, heißt es im aktuellen Tätigkeitsbericht des BVA. Beispielsweise hätten die Kassen den privaten Dienstleistern ihre Briefbögen und eingescannten Siegel für die Schreiben an die Schuldner zur Verfügung gestellt. Daher sei es für die Empfänger nicht immer ersichtlich, dass die Schreiben nicht direkt von der Kasse kommen. Weiterhin bemängelt das BVA die ausgegliederten Patientenberatungen. Wie die Ärzte Zeitung berichtet, wurde vor Beginn der Schulungsmaßnahmen zur Patientenberatung durch Dritte nicht immer das Einverständnis der Patienten eingeholt. Im BVA-Bericht heißt es: „In einigen Fällen mussten Verletzungen des Sozialdatenschutzes beanstandet werden. Beratungsangebote, die in das Arzt-Patienten-Verhältnis eingreifen, konnten ebenfalls nicht toleriert werden.“ Die Namen der Kassen und mögliche Konsequenzen werden im Bericht nicht genannt. …