Bei einer 56-jährigen Patientin wurden bei einer Femurfraktur eine komplikationslose offene Reposition und Osteosynthese mittels eines Gammanagels durchgeführt. Fünf Tage später entwickelte sie eine Hemisymptomatik links und eine Sepsis unklarer Genese mit einem CRP von 382 mg/l (Normwert: < 5 mg/l), Panzytopenie und Katecholaminpflichtigkeit. Im cMRT zeigten sich bihemisphärisch akute Ischämien. Es erfolgte die Übernahme auf unserer Neurointensivstation mit Umkehrisolierung. Anamnestisch war ein V. a. Neurosarkoidose unter Langzeitkortison- sowie MTX-Therapie bekannt. Die ausführliche Infektfokussuche, inklusive Liquordiagnostik und der computertomographischen Darstellung des implantierten Gammanagels, ergab nur einen Candidanachweis im Urin, was als Kontamination gewertet wurde. Trotz bereits 5‑tägiger Behandlung mittels Meropenem und Vancomycin fieberte die Patientin erneut auf mit einem CRP-Anstieg und einer deutlichen klinischen Verschlechterung des Zustandes – soporöse komatöse tetraplegische Patientin mit positiven Pyramidenbahnzeichen bds., oraler Kandidose, progredienten petechialen Einblutungen, gespanntem Abdomen, träger Peristaltik, Druckdolenz im Unterbauch und pathologischem Atemmuster. Die bildmorphologische Verlaufskontrolle zeigte progrediente bihemisphärische Infarkte (Abb. 1). Duplexsonographisch fielen ubiquitäre Flussbeschleunigungen in den intrakranialen Gefäßen auf (MCA bds., im Verlauf auch PCA bds.), CT-angiographisch wurden eine hochgradige ACI-Abgangsstenose rechts und sowie in der Pars cavernosa/Karotissiphon und eine M1-Stenose rechts und eine leichtgradige ACC-Stenose links beschrieben, im Verlauf auch kaliberschmächtige ACA bds.
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