Zusammenfassung
Chronische Schmerzen liegen bei persistierender Gewebe- oder Nervenschädigung vor oder können sich von der eigentlichen Ursache abkoppeln und komplexe Systemstörungen auslösen. Sie führen zu Einschränkungen auf körperlicher, psychischer und sozialer Ebene und können nur innerhalb eines biopsychosozialen Krankheitsmodells verstanden werden. Sie sind mit Veränderungen in der Struktur und Funktion des ZNS assoziiert (zentrale und periphere Sensibilisierung). Ungünstige Erfahrungen in der Kindheit (u. a. psychische Deprivation, Missbrauch, frühe Schmerzerfahrungen) können eine Beeinträchtigung der Stressregulationsfähigkeit bewirken, maladaptive neurobiologische Veränderungen in schmerzverarbeitenden Gehirnbereichen führen dann zu einer stressinduzierten Hyperalgesie. Schmerzbezogene dysfunktionale Kognitionen begünstigen wesentlich die Entwicklung eines chronischen Schmerzsyndroms.