Erschienen in:
19.10.2023 | Schwerpunkt
Das Cantharidenpflaster
verfasst von:
Dr. med. Thomas Rampp
Erschienen in:
Deutsche Zeitschrift für Akupunktur
|
Ausgabe 4/2023
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Auszug
Im Gegensatz zu den anderen klassischen ausleitenden Verfahren wie Blutegel, Aderlass und Schröpfen ist das Cantharidenpflaster etwas in Vergessenheit geraten. Ganz zu Unrecht, denn der wichtigste Inhaltsstoff dieses Pflasters, das Cantharidin, kann in ausgewählten Fällen zu enormen Symptomverbesserungen beitragen [
1]. Diese Therapie besitzt bei bestimmten Indikationen ein großes therapeutisches Potenzial, das zunehmend wiederentdeckt und auch zunehmend durch klinische Studien belegt wird [
2]. Das Cantharidenpflaster kam ursprünglich über die arabische Medizin nach Europa, wo es medizinhistorisch im Denkmodell der Humoralmedizin verankert war. Die vermutete physiologische Wirkweise ist lokal durchblutungsfördernd, lymphstromfördernd und beinhaltet reflektorische, segmental-kutiviszerale bzw. kontrairritierende Elemente. Das Cantharidenpflaster gehört zu den blasenziehenden Mitteln („Vesikanzien“). …