Skip to main content

2015 | OriginalPaper | Buchkapitel

9. Das Reizdarmsyndrom

verfasst von : C. Barmeyer

Erschienen in: Leitsymptom chronischer Unterbauchschmerz der Frau

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Zusammenfassung

Das Reizdarmsyndrom (RDS) ist gekennzeichnet durch chronische, d. h. länger als 3 Monate bestehende, abdominelle Schmerzen oder abdominelles Unwohlsein, welche in der Regel mit Veränderungen des Stuhlgangs einhergehen. Es ist eine gastrointestinale Funktionsstörung ohne erkennbare organische Störung, deren Diagnose in erster Linie klinisch und durch Ausschluss anderer Erkrankungen gestellt wird. Weltweit sind etwa 10–20% der Bevölkerung betroffen. Ätiologie und Pathogenese sind weitestgehend unklar. Veränderungen der gastrointestinalen Motilität und viszerale Hypersensitivität spielen offenbar eine Rolle, genauso wie eine intestinale Entzündungsreaktion, die insbesondere beim Diarrhoe-dominanten und postinfektiösen RDS nachweisbar ist. Veränderungen der Stuhlmikroflora, erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Nahrungsmitteln und genetische wie auch soziale Faktoren scheinen ebenfalls an der Ätiopathogenese beteiligt zu sein. Neben einer Basisdiagnostik, die Anamnese, körperliche Untersuchung, Abdomensonografie, gynäkologische Untersuchung, Blutbild, BSG/CRP und Urinstatus umfasst, richten sich die weiteren diagnostischen Maßnahmen nach der vorherrschenden Beschwerdesymptomatik und dienen in erster Linie dem Zweck, andere Erkrankungen auszuschließen. Die Therapie des RDS ist symptomatisch und sollte einem Stufenschema folgen. Neben dem Aufbau einer vertrauensvollen Arzt-Patienten-Beziehung sollten am Anfang v. a. Änderungen des Lebensstils und/oder Ernährungsumstellungen stehen. Die nächste Stufe beinhaltet dann eine zusätzliche medikamentöse Therapie in Abhängigkeit von der vorherrschenden Symptomatik. Bei Hinweisen auf das Vorliegen psychosozialer Belastungen oder psychischer Komorbiditäten sollte neben den allgemeinen Maßnahmen auch eine Psychotherapie in Erwägung gezogen werden.
Literatur
Zurück zum Zitat Barbara G, Stanghellini V, De Giorgio R et al. (2004) Activated mast cells in proximity to colonic nerves correlate with abdominal pain in irritable bowel syndrome. Gastroenterology 126(3): 693–702CrossRefPubMed Barbara G, Stanghellini V, De Giorgio R et al. (2004) Activated mast cells in proximity to colonic nerves correlate with abdominal pain in irritable bowel syndrome. Gastroenterology 126(3): 693–702CrossRefPubMed
Zurück zum Zitat Crouzet L, Gaultier E, Del'Homme C et al. (2013) The hypersensitivity to colonic distension of IBS patients can be transferred to rats through their fecal microbiota. Neurogastroenterol Motil 25(4): e272–82CrossRefPubMed Crouzet L, Gaultier E, Del'Homme C et al. (2013) The hypersensitivity to colonic distension of IBS patients can be transferred to rats through their fecal microbiota. Neurogastroenterol Motil 25(4): e272–82CrossRefPubMed
Zurück zum Zitat Layer P, Andresen V, Pehl C et al. (2011) S3-Leitlinie Reizdarmsyndrom: Definition, Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie. Gemeinsame Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) und der Deutschen Gesellschaft für Neurogastroenterologie und Motilität (DGNM). Z Gastroenterol 49:237–293CrossRefPubMed Layer P, Andresen V, Pehl C et al. (2011) S3-Leitlinie Reizdarmsyndrom: Definition, Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie. Gemeinsame Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) und der Deutschen Gesellschaft für Neurogastroenterologie und Motilität (DGNM). Z Gastroenterol 49:237–293CrossRefPubMed
Zurück zum Zitat Thabane M, Kottachchi DT, Marshall JK (2007) Systematic review and meta-analysis: The incidence and prognosis of post-infectious irritable bowel syndrome. Aliment Pharmacol Ther 26(4): 535–44CrossRefPubMed Thabane M, Kottachchi DT, Marshall JK (2007) Systematic review and meta-analysis: The incidence and prognosis of post-infectious irritable bowel syndrome. Aliment Pharmacol Ther 26(4): 535–44CrossRefPubMed
Zurück zum Zitat Wahnschaffe U, Schulzke JD, Zeitz M, Ullrich R (2007) Predictors of clinical response to gluten-free diet in patients diagnosed with diarrhea-predominant irritable bowel syndrome. Clin Gastroenterol Hepatol 5(7): 844–50CrossRefPubMed Wahnschaffe U, Schulzke JD, Zeitz M, Ullrich R (2007) Predictors of clinical response to gluten-free diet in patients diagnosed with diarrhea-predominant irritable bowel syndrome. Clin Gastroenterol Hepatol 5(7): 844–50CrossRefPubMed
Zurück zum Zitat Pajak R, Lackner J, Kamboj SK (2013) A systematic review of minimal-contact psychological treatments for symptom management in irritable bowel syndrome. J Psychosom Res 75(2): 103–12CrossRefPubMed Pajak R, Lackner J, Kamboj SK (2013) A systematic review of minimal-contact psychological treatments for symptom management in irritable bowel syndrome. J Psychosom Res 75(2): 103–12CrossRefPubMed
Metadaten
Titel
Das Reizdarmsyndrom
verfasst von
C. Barmeyer
Copyright-Jahr
2015
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-43669-1_9

Antikörper-Wirkstoff-Konjugat hält solide Tumoren in Schach

16.05.2024 Zielgerichtete Therapie Nachrichten

Trastuzumab deruxtecan scheint auch jenseits von Lungenkrebs gut gegen solide Tumoren mit HER2-Mutationen zu wirken. Dafür sprechen die Daten einer offenen Pan-Tumor-Studie.

Mammakarzinom: Senken Statine das krebsbedingte Sterberisiko?

15.05.2024 Mammakarzinom Nachrichten

Frauen mit lokalem oder metastasiertem Brustkrebs, die Statine einnehmen, haben eine niedrigere krebsspezifische Mortalität als Patientinnen, die dies nicht tun, legen neue Daten aus den USA nahe.

S3-Leitlinie zur unkomplizierten Zystitis: Auf Antibiotika verzichten?

15.05.2024 Harnwegsinfektionen Nachrichten

Welche Antibiotika darf man bei unkomplizierter Zystitis verwenden und wovon sollte man die Finger lassen? Welche pflanzlichen Präparate können helfen? Was taugt der zugelassene Impfstoff? Antworten vom Koordinator der frisch überarbeiteten S3-Leitlinie, Prof. Florian Wagenlehner.

Gestationsdiabetes: In der zweiten Schwangerschaft folgenreicher als in der ersten

13.05.2024 Gestationsdiabetes Nachrichten

Das Risiko, nach einem Gestationsdiabetes einen Typ-2-Diabetes zu entwickeln, hängt nicht nur von der Zahl, sondern auch von der Reihenfolge der betroffenen Schwangerschaften ab.

Update Gynäkologie

Bestellen Sie unseren Fach-Newsletter und bleiben Sie gut informiert – ganz bequem per eMail.