Zusammenfassung
Demenzielle Syndrome sind durch eine erworbene, alltagsrelevante Gedächtnisstörung, Leistungseinbußen im kognitiven Bereich und oft einer Verminderung der Affektkontrolle, des Antriebs oder des Sozialverhaltens charakterisiert. Ätiologisch lassen sich neurodegenerative, vaskuläre, gemischte und sekundäre Demenzen abgrenzen. Stärkster Risikofaktor ist das Lebensalter. Differenzialdiagnostisch abzugrenzen sind insbesondere kognitive Störungen im Rahmen depressiver Störungen, leichte kognitive Störungen, Intelligenzminderungen und delirante Syndrome. Therapeutisch steht bei behandelbarer Ursache die kausale Therapie im Vordergrund, sonst eine symptomatische Kombinationstherapie aus Psycho-, Sozio- und Pharmakotherapie. Bei Alzheimer-Krankheit und Parkinson-Demenz können Antidementiva (Acetylcholinesterase-Inhibitoren, NMDA-Rezeptorantagonist Memantin) kognitive Störungen und Verhaltensauffälligkeiten für begrenzte Zeit bessern und längerfristig die Symptomprogression verlangsamen.