Erschienen in:
01.09.2015 | Leitthema
Entzündungen und obstruktive Speicheldrüsenerkrankungen
verfasst von:
Dr. Dr. C. Sproll, PD Dr. Dr. C.D. Naujoks
Erschienen in:
Die MKG-Chirurgie
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Ausgabe 3/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgen werden häufig von Patienten mit Schwellungen im Bereich der großen Kopfspeicheldrüsen konsultiert. Die Ursachen für ein- oder beidseitige Schwellungen sind mannigfaltig und die Differenzialdiagnose ist nicht immer ganz einfach. Neben tumorösen Veränderungen müssen entzündliche, immunologische und obstruktive Erkrankungen in Betracht gezogen werden. Auch Allgemeinerkrankungen manifestieren sich oftmals zuerst im Bereich der großen Kopfspeicheldrüsen.
Diagnostik und Therapie
Bei den obstruktiven Erkrankungen hat in den letzten Jahren ein enormer Wandel in der Diagnostik und Therapie stattgefunden. Insbesondere moderne Diagnostika, beispielsweise im Bereich der Sonographie, der Sialendoskopie oder der Magnetresonanzsialographie, haben neue Möglichkeiten der Abklärung einer obstruktiven Sialadenitis erschlossen. Während sich früher das therapeutische Arsenal auf die Gangschlitzung und operative Drüsenentfernung beschränkte, kann heute bei vielen Patienten mit obstruktiven Speicheldrüsenerkrankungen, insbesondere bei Speichelsteinen, durch den Einsatz minimal-invasiver Verfahren wie der extrakorporalen Stoßwellenlithotripsie (ESWL) oder der interventionellen Speichelgangendoskopie (iSGE), evtl. kombiniert mit mikrochirurgischen Verfahren, die erkrankte Drüse erhalten und ihre funktionelle Erholung ermöglicht werden.
Schlussfolgerungen
Fundierte Kenntnisse über die aktuellen diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten dieser Erkrankung sind essenziell, um die Patienten einer optimalen Diagnostik und Therapie in einem spezialisierten Zentrum zuführen zu können. Wegen der Rarität der Erkrankungen sind evidenzbasierte Leitlinien zur Diagnostik und Behandlung nicht verfügbar.