Erschienen in:
13.12.2022 | Erkrankungen der Speicheldrüsen | Originalien
Ergebnisse einer deutschlandweiten Umfrage zur Behandlung von Speicheldrüsenerkrankungen im Krankenhaus
verfasst von:
Dr. Eric Deuss, Saskia Schieder, Univ.-Prof. Dr. Stephan Lang, Univ.-Prof. Dr. Stefan Mattheis, Univ.-Prof. Dr. Orlando Guntinas-Lichius, PD Dr. Moritz Friedo Meyer
Erschienen in:
HNO
|
Ausgabe 3/2023
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Speicheldrüsenerkrankungen sind ein wichtiger Bestandteil der Tätigkeit von HNO-Ärzt:Innen in Kliniken. Die Behandlungsstrategien sind dabei unter anderem von der Lehrmeinung am jeweiligen Standort abhängig.
Ziel der Arbeit
Ziel der fragebogenbasierten Datenerhebung war es, die aktuelle praktische Umsetzung der Behandlung von Speicheldrüsenerkrankungen in deutschen HNO-Kliniken zu erfassen.
Material und Methoden
Die Befragung wurde in Form eines Online-Fragebogens mit 25 Fragen umgesetzt. Hierzu wurden Einladungs-E-Mails an alle deutschen Klinikleiter:Innen verschickt.
Ergebnisse
Insgesamt wurden 175 Kliniken angeschrieben, von denen 92 Kliniken teilnahmen (52,6 %). In der Diagnostik von Speicheldrüsentumoren zeigte sich eine Dominanz der Sonographie und Magnetresonanztomographie (MRT). Die Feinnadel- und Grobnadelpunktion wurden von > 50 % der Kliniken nicht durchgeführt. Als dominierende Op.-Technik wurde die Parotidektomie unter mikroskopischer Kontrolle durchgeführt (82 %). Bei Resektionen der Glandula parotidea verwandten 99 % der befragten Kliniken ein intraoperatives elektromyographisches Facialismonitoring. Es bestand ein Trend zur Durchführung von partiellen Parotidektomien (85 %), lateralen Parotidektomien (70 %) und extrakapsulären Dissektionen (57 %) bei V. a. gutartige Tumoren der Glandula parotidea. Bei der Behandlung von Malignomen zeigten sich uneinheitliche Behandlungskonzepte.
Schlussfolgerung
Insbesondere die Strategie der Behandlung und das Ausmaß der Operation bei gutartigen und bösartigen Speicheldrüsentumoren wurde je nach Standort unterschiedlich gewählt. Auch die Wahl der palliativen (medikamentösen) Therapie blieb divers. Prospektive multizentrische Studien könnten helfen, evidenzbasierte Behandlungsstrategien zu entwickeln.