Zusammenfassung
Expositionen gehören zu den wichtigsten therapeutischen Interventionen kognitiv-behavioraler Therapieprogramme. Sie sind ein zentrales Behandlungselement von Angststörungen, kommen aber auch bei weiteren Störungen wie z. B. Essstörungen oder Abhängigkeitserkrankungen zum Einsatz. Obwohl die Wirksamkeit von Expositionsverfahren gut belegt ist, ist noch nicht abschließend geklärt, über welche Wirkmechanismen sie ihre therapeutische Heilkraft entfalten. Eine zentrale Annahme ist, dass Exposition einen Extinktionsprozess darstellt, in dessen Verlauf gelernt wird, Situationen und Stimuli, welche mit Psychopathologie assoziiert sind, neu und funktionaler einzuschätzen. Weitere Erklärungen zur Wirksamkeit von Exposition sind z. B. die Ausschüttung endogener Opioide oder die Gegenkonditionierung. Damit Exposition wirksam ist, müssen gewisse Rahmenbedingungen wie eine gute Compliance oder eine angemessene Gefühlsaktivierung realisiert sein.