Erschienen in:
03.09.2015 | zu guter letzt
Ganz schön alt
verfasst von:
sas
Erschienen in:
Der Freie Zahnarzt
|
Ausgabe 9/2015
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Auszug
Es ist kaum zu glauben, aber auch gute 13 Jahre nach der Einführung des Euro-Bargeldes schlummert noch immer ein 13-Milliarden-D-Mark-Bestand in den Wohnungen und Häusern der Deutschen. Damit hortet also jeder Deutsche — rein durchschnittlich betrachtet — gute 160 D-Mark oder eben 80 Euro unter der Matratze. Respektive im Kleiderschrank, in der Sockenschublade, im Fotoalbum oder sonst irgendwo auf vergessenem Posten. Man muss sich das vorstellen: Eine Währung, die zu nichts mehr taugt als zu einem sentimentalen Seufzer über die gute alte Zeit, liegt haufenweise in den deutschen Schlafzimmern herum. Feng-Shui-mäßig ist das vermutlich katastrophal. Ein Haufen von 6,1 Milliarden Mark in Banknoten und 6,8 Milliarden in Münzen. Allein die Münzen wiegen rund 37.000 Tonnen. Wie kann das sein? Was treibt die Deutschen, diese Massen an nichtsnutzigem Geld zu sammeln? Die meisten bewahren es tatsächlich als Erinnerungsstücke auf, hat eine Emnid-Umfrage ergeben. Rund ein Viertel der Deutschen aber betrachtet das alte Bargeld als Wertanlage. Mit etwas Glück wird etwas daraus. Ansonsten tauscht die Bundesbank die alten Schätze in bewährter Euro-Manier um. Wer noch französische Francs, italienische Lire oder gar griechische Drachmen besitzt, hat Pech: Selbst ein ganzer Container der alten Währung taugt nur noch fürs Altpapier. Umtausch ausgeschlossen. …