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Erschienen in: Zeitschrift für Herz-,Thorax- und Gefäßchirurgie 5/2022

03.08.2022 | Herzchirurgie | Aus der DGTHG

COVID-19: retrospektive Kapazitätsanalyse in deutschen herzchirurgischen Fachabteilungen

verfasst von: Prof. Dr. med. Andreas Böning, Prof. Dr. med. Volkmar Falk, Prof. Dr. med. Jan Gummert, Prof. Dr. med. Andreas Markewitz, Prof. Dr. med. Markus Heinemann, Dr. med. Andreas Beckmann

Erschienen in: Zeitschrift für Herz-,Thorax- und Gefäßchirurgie | Ausgabe 5/2022

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Zusammenfassung

Hintergrund

Um Veränderungen in der herzchirurgischen Patientenversorgung während der COVID-19-Pandemie in Deutschland zu objektivieren, hat die Deutsche Gesellschaft für Thorax‑, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG) eine strukturierte Umfrage durchgeführt.

Methode

An dieser Umfrage unter 79 herzchirurgischen Fachabteilungen im Juni 2021 beteiligten sich 53 Fachabteilungen. Folgende Zeitpunkte wurden der Umfrage zugrunde gelegt: 01.01.2020 als Zeitpunkt vor Beginn der COVID-19-Pandemie und der 30.04.1921 als Stichtag für die Datenerhebung. Zu diesem Zeitpunkt war die „dritte Welle“ der Pandemie in Deutschland bereits abgeflaut, und eine Rückkehr zum Routinebetrieb erschien absehbar.

Ergebnis

Am 01.01.2020 standen den 53 teilnehmenden herzchirurgischen Fachabteilungen dauerhaft insgesamt 800 Intensivtherapiebetten zur Verfügung. Mit Stand zum 30.04.2021 hatte sich diese Intensivbettenkapazität um 25,6 % auf 595 reduziert. Auch die Anzahl der OP für herzchirurgische Eingriffe hatte sich während der beiden ersten „Lockdowns“ in Deutschland von 207 vor der Pandemie auf 152 reduziert (−26,6 %). Während der COVID-19-Pandemie wurden stationäre Bereiche umgewidmet, sodass 50,9 % der Teilnehmer angaben, dass ärztliches Personal und in 75,5 % der teilnehmenden Fachabteilungen auch pflegerisches Personal in spezielle COVID-19-Bereiche delegiert wurde.

Schlussfolgerung

Seit Beginn der Coronapandemie im Januar 2020 und dem Auslauf der „dritten Welle“ im Mai 2021 hat sich die herzchirurgische Versorgung in Deutschland erheblich verändert: Dies führte durch Schließung von Intensivbetten und OP in herzchirurgischen Fachabteilungen zu erheblichen Implikationen der Patientenversorgung.
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Literatur
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Metadaten
Titel
COVID-19: retrospektive Kapazitätsanalyse in deutschen herzchirurgischen Fachabteilungen
verfasst von
Prof. Dr. med. Andreas Böning
Prof. Dr. med. Volkmar Falk
Prof. Dr. med. Jan Gummert
Prof. Dr. med. Andreas Markewitz
Prof. Dr. med. Markus Heinemann
Dr. med. Andreas Beckmann
Publikationsdatum
03.08.2022
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Zeitschrift für Herz-,Thorax- und Gefäßchirurgie / Ausgabe 5/2022
Print ISSN: 0930-9225
Elektronische ISSN: 1435-1277
DOI
https://doi.org/10.1007/s00398-022-00527-5

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