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Erschienen in: Gefässchirurgie 2/2024

Open Access 07.12.2023 | Herzchirurgie | Originalien

Zur Publikationsaktivität der akademischen Chirurgie und Anästhesiologie in Deutschland

Eine Vergleichsuntersuchung über 10 Jahre

verfasst von: E. Sebastian Debus, Nabila Khesrewi-Elshinnawi, Jonas Ghalib, Prof. Dr. med. Reinhart T. Grundmann

Erschienen in: Gefässchirurgie | Ausgabe 2/2024

Zusammenfassung

Fragestellung

Die publikatorischen Aktivitäten von Chef- und Oberärzten verschiedener operativer Fächer in deutschen Universitätskliniken sollen in einer Literaturübersicht vergleichend dargestellt werden. Die Leistung in der Gefäßchirurgie wird hinterfragt.

Methodik

Ermittelt wurde die Publikationsleistung der Führungsmannschaften von 38 Universitätskliniken für Allgemein- und Viszeralchirurgie, 39 unfallchirurgischen Universitätskliniken, 33 herzchirurgischen Universitätskliniken, 40 neurochirurgischen Universitätskliniken, 39 anästhesiologischen Universitätskliniken sowie der Gefäßchirurgie in 37 Universitätskliniken. Der Beobachtungszeitraum erstreckte sich über 10 Jahre. Erfasst wurden insgesamt 226 Kliniken mit 2849 Chef- und Oberärzten. Die Gesamtsumme der Publikationen betrug 19.461.

Ergebnisse

Die höchste Anzahl an Publikationen pro Mitarbeiter wurde in der Viszeralchirurgie registriert (10,6), die geringste in der Anästhesiologie (3,5). Gravierende Unterschiede zwischen publikationsstarken und -schwachen Kliniken wurden in allen Fachgebieten gesehen. Die Gefäßchirurgie schnitt mit 59,6 % publizierenden Mitarbeitern deutlich ungünstiger ab als z. B. die Neuro- (83,5 %) oder Viszeralchirurgie (79,4 %). Die kumulierten Impact-Faktoren (CIF) pro Mitarbeiter machten diese Fächerunterschiede noch deutlicher.

Folgerung

Die vorliegende Untersuchung demonstriert ein erhebliches Gefälle in der Publikationsaktivität der analysierten Kliniken, dies galt für alle Fächer gleichermaßen, und kann nur mit einer unterschiedlichen Forschungsmotivation erklärt werden. Die Gefäßchirurgie findet sich hinsichtlich der publikatorischen Aktivität in der unteren Hälfte der analysierten Fachgebiete, was aber allein auf der geringen Publikationsaktivität der untergeordneten Organisationsstrukturen beruht.
Hinweise
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Hinweis des Verlags

Der Verlag bleibt in Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutsadressen neutral.
Im Jahr 2015 publizierten Schubert et al. [1] eine Analyse der Publikationsleistung von Chef- und Oberärzten der akademischen Plastischen Chirurgie in Deutschland. Sie stellten dabei einen Vergleich zwischen eigenständigen und untergeordneten Organisationsstrukturen an. Dies unter der Vorstellung, dass die Plastische Chirurgie als relativ junges Fach mittlerweile zwar einen festen Platz in der Patientenversorgung eingenommen hat, aber an deutschen Universitätskliniken eigenständige Kliniken bzw. Lehrstühle für Plastische Chirurgie immer noch eher die Ausnahme als die Regel darstellen. Sie fragten sich, ob sich diese ihrer Ansicht nach nicht ausreichende Verankerung der Plastischen Chirurgie an den deutschen Universitätskliniken auch in einer entsprechend ungleichmäßig verteilten Publikationsleistung widerspiegeln würde. Dies wurde durch ihre Analyse bestätigt: Eigenständige Kliniken für Plastische Chirurgie waren im Gegensatz zu untergeordneten Organisationsstrukturen die zentralen Leistungsträger innerhalb der akademischen Plastischen Chirurgie. Die Art der Organisationsstruktur hatte somit entscheidenden Einfluss auf die wissenschaftliche Leistungsfähigkeit des Fachs.
Ähnliches konnten Debus et al. [2] und Haffke et al. [3] mit identischer Methodik für die Publikationsaktivitäten der Gefäßchirurgie in Deutschland nachweisen: Etwa 75 % der von ihnen analysierten Publikationen entfielen auf 10 eigenständige Gefäßkliniken. Gleiches galt für die Summe der Impact-Faktoren – obwohl diese Kliniken nur 27 % aller Institutionen ausmachten. Mittlerweile wurden mit identischer Methodik die Publikationsaktivitäten in Allgemein – und Viszeralchirurgie [4], Herzchirurgie [5], Orthopädische und Unfallchirurgie [6], Neurochirurgie (noch nicht veröffentlichte Daten) und Anästhesiologie [7] erfasst. Diese Ergebnisse sollen in der vorliegenden Übersicht vergleichend dargestellt und das Benchmarking analysiert werden. Ein weiterer Schwerpunkt dieser Arbeit dient der erstmaligen vergleichenden Analyse der Publikationsaktivität der „Frauen in der Chirurgie“, soweit sie für die verschiedenen Fachgebiete erfasst wurde.

Material und Methodik

Ermittelt wurde die Publikationsleistung der Führungsmannschaften, bestehend aus Chef- und Oberärzten (nicht Funktionsoberärzten), Sektions- und Bereichsleitern von 38 deutschen Universitätskliniken für Allgemein- und Viszeralchirurgie, 39 unfallchirurgischen Universitätskliniken (bei 19 Kliniken handelte es sich ausschließlich um Lehrstühle für Unfallchirurgie, bei 20 Kliniken um solche für Unfallchirurgie und Orthopädie), 33 herzchirurgischen Universitätskliniken, 40 neurochirurgischen Universitätskliniken, 39 änästhesiologischen Universitätskliniken sowie der Gefäßchirurgie in 37 Universitätskliniken. Der Beobachtungszeitraum erstreckte sich über 10 Jahre (2007 bis 2017 bei Allgemein- und Viszeralchirurgie, Herzchirurgie, Gefäßchirurgie und 2010 bis 2019 in Neurochirurgie, Unfallchirurgie und Anästhesiologie). Die Personalbesetzung wurde den Webseiten der Klinken entnommen. Stichtag aller Betrachtungen (Personalbesetzung und Publikationen) war der 01.01.2017 (Allgemein- und Viszeralchirurgie, Herzchirurgie, Gefäßchirurgie) bzw. 01.01.2020 (Unfallchirurgie), 01.09.2020 (Anästhesiologie) und 01.10.2020 (Neurochirurgie). Berücksichtigt wurden alle Publikationen, die in PubMed (Medline) gelistet waren, zum Stichtag in gedruckter Form vorlagen und bei denen es sich um Originalarbeiten und Reviews mit Abstract handelte. Für jedes Mitglied der Führungsmannschaft einer Klinik wurden nach diesen Kriterien sämtliche Publikationen (Titel der Publikation, Monat und Jahr der Veröffentlichung sowie Journal der Veröffentlichung) ermittelt, bei denen die entsprechenden Personen entweder Erst- oder Letztautoren waren. Bei Arbeitsplatzwechsel des Autors im 10-Jahres-Zeitraum wurde die Publikationsleistung des Autors der Klinik zugeordnet, an der der Autor zum Stichtag beschäftigt war. In einem zweiten Schritt wurde für jedes erfasste Journal der 5‑Jahres-Impact-Faktor des Jahres 2016 (5-Jahres-IF 2016) in „Web of Science“ bestimmt. Hatte das Journal keinen 5‑Jahres-IF 2016 aufzuweisen, wurde der Impact-Faktor (IF) des Publikationsjahres verwendet. Journale ohne IF gingen zwangsläufig nur in die Berechnung der Anzahl an Publikationen ein. Von Zeitschriften vergebene Eigenfaktoren wurden nicht gewertet.
Für die Berechnung der Gesamtsumme an Publikationen einer Klinik und die Gesamtsumme an Impact-Faktoren einer Klinik wurden in einem zweiten Schritt doppelt registrierte Publikationen entfernt. Doppelt erfasst war eine Publikation, wenn ein Mitglied der Führungsmannschaft Erst- und ein anderes Letztautor derselben Publikation einer Klinik waren. Doppelberechnungen einzelner Publikationen finden sich demnach in dem vorliegenden Klinikranking nicht. Lediglich bei der Publikation einer Multicenterstudie wurde diese beiden beteiligten Kliniken zugerechnet.

Klinikranking

Da die Kliniken eine unterschiedliche Mitarbeiteranzahl hatten, erfolgte das Klinikranking anhand der Zahl der Publikationen pro Mitarbeiter. Zusätzlich wurden die Anzahl der Publikationen pro publizierendem Mitarbeiter und die Gesamtzahl der Publikationen einer Klinik erfasst. Analog wurden IF pro ärztlichem Mitarbeiter, IF pro publizierendem ärztlichem Mitarbeiter und die Gesamtzahl der IF einer Klinik bestimmt. Das Klinikranking kann folglich analog der Publikationsanzahl auch nach diesen Parametern abgeschätzt werden und ist so dem Urteil des Betrachters überlassen.

Ergebnisse

Gesamtzahl der Publikationen

Erfasst wurden insgesamt 226 Kliniken mit 2849 Chef- und Oberärzten, von denen 1824 als Erst- oder Letztautor publizierten (64,4 %). Die Gesamtsumme der Publikationen betrug 19.461, die durchschnittliche Anzahl der Publikationen pro Mitarbeiter machte 6,8 aus. Die höchste Anzahl an Publikationen pro Mitarbeiter wurde in der Viszeralchirurgie registriert (10,6), die geringste in der Anästhesiologie (3,5). In der Neurochirurgie wurde der höchste Anteil an publizierenden Mitarbeitern gefunden (83,5 %), in der Anästhesiologie der geringste (46,7 %) (Tab. 1).
Tab. 1
Gesamtzahl der Publikationen
Fachgebiet
Kliniken (n)
MA (n)
Publikationen gesamt (n)
Publikationen pro MA (n)
Publizierende MA, n (%)
Viszeralchirurgie
38
442
4699
10,6
351 (79,4)
Unfallchirurgie
39
523
4438
8,5
381 (72,8)
Neurochirurgie
40
351
3026
8,6
293 (83,5)
Herzchirurgie
33
341
2535
7,4
235 (68,9)
Gefäßchirurgie
37
136
1047
7,7
81 (59,6)
Anästhesiologie
39
1056
3716
3,5
493 (46,7)
Summe
226
2849
19.461
6,8
1834 (64,4)
MA Mitarbeiter

Kumulierte Impact-Faktoren

Die Summe der kumulierten Impact-Faktoren (CIF) betrug 50.565,3 (Tab. 2). Die höchste Summe an CIF pro Mitarbeiter wurde in der Viszeralchirurgie gesehen (32,0), die geringste in der Anästhesiologie (9,5). In Viszeralchirurgie und Herzchirurgie betrug der durchschnittliche IF pro Publikation 3,0, in Unfallchirurgie und Gefäßchirurgie hingegen nur 1,8 bzw. 2,3. Die generierten IF hingen von den IF der Fachjournale ab und ob schwerpunktmäßig englischsprachlich publiziert wurde. Während in Herzchirurgie ausschließlich englisch publiziert wurde, waren in Unfallchirurgie und Anästhesiologie die beiden meist genutzten Journale deutschsprachlich (Tab. 3). (Was die Gefäßchirurgie anging, so wurden die Publikationen in der Zeitschrift „Gefäßchirurgie“ nicht analysiert, da sich die Untersuchung ausschließlich auf PubMed gelistete Zeitschriften bezog.)
Tab. 2
Kumulierte Impact-Faktoren (CIF)
Fachgebiet
Kliniken (n)
MA (n)
CIF gesamt
CIF pro MA
IF pro Publikation
Viszeralchirurgie
38
442
14.130,0
32,0
3,0
Unfallchirurgie
39
523
8009,0
15,3
1,8
Neurochirurgie
40
351
8291,5
23,6
2,7
Herzchirurgie
33
341
7654,3
22,4
3,0
Gefäßchirurgie
37
136
2409,1
17,7
2,3
Anästhesiologie
39
1056
10.071,4
9,5
2,7
Summe
226
2849
50.565,3
17,7
2,6
MA Mitarbeiter, CIF kumulierter Impact-Faktor
Tab. 3
Zeitschriften (und ihr 5‑Jahres-Impact-Faktor 2016), in denen von Viszeralchirurgie, Unfallchirurgie, Herzchirurgie Gefäßchirurgie und Anästhesiologie am häufigsten publiziert wurde
Fachgebiet
Platz 1
Platz 2
Platz 3
Platz 4
Platz 5
Viszeralchirurgie [4]
Chirurg
IF 0,60
N = 352
LAOS
IF 2,32
N = 274
Zentralbl Chir
IF 0,60
N = 234
I J C Dis
IF 2,58
N = 109
Ann Surg
IF 9,41
N = 98
Unfallchirurgie [6]
Unfallchirurg
IF 0,63
N = 404
Z Orthop Unfall
IF 0,59
N = 253
Arch OTS
IF 1,90
N = 228
Injury
IF 2,40
N = 206
Orthopäde
IF = 0,56
N = 200
Herzchirurgie [5]
Eur J Car Surg
IF3,32
N = 324
Ann Thor Surg
IF 4,03
N = 275
Th Car Surg
IF 1,08
N = 214
J T Car Sur
IF 4,21
N = 173
I Car T Surg
IF 1,53
N = 136
Gefäßchirurgie [3]
J Vasc Surg
IF 3,36
N = 126
EJVES
IF 3,53
N = 94
J Endov Th
IF 2,88
N = 88
J Cardiovsc
IF 1,56
N = 73
Zentralbl Chir
IF 0,60
N = 67
Anaesthesiologie [7]
Anästhesist
IF = 0,90
N = 333
AINS
IF 0,30
N = 292
PLoS one
IF 3,39
N = 127
Crit Care
IF 5,92
N = 106
Eur J Anaesth
IF 3,62
N = 91
IF 5 Jahres-Impact-Faktor 2016, N Anzahl Publikationen, LAOS Langenbeck’s Arch Surg, I J C Dis Int J Colorectal Dis, Arch OTS Arch Orthop Trauma Surg, Eur J Car Surg Eur J Cardiothorac Surg, Ann Thor Surg Ann Thorac Surg, Th Car Surg Thorac Cardiovasc Surg, J T Car Sur J Thorac Cardiovasc Surg, I Car T Surg Interact Cardiovasc Thorac Surg, J Endovsc Th J Endovasc Ther, J Cardiovsc J Cardiovasc Surg (Torino), AINS Anasthesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther, Eur J Anaesth Eur J Anaesthesiol

Benchmarking in den einzelnen Fachgebieten

In Tab. 4 sind die Kliniken jeweils nach der Anzahl der Publikationen gereiht und die Zahl an Publikationen in den vier publikationsstärksten und -schwächsten Kliniken der jeweiligen Fachgebiete aufgeführt. Die gravierenden Unterschiede zwischen publikationsstarken und -schwachen Kliniken gelten für alle Fachgebiete, mit einer durchschnittlichen Gesamtzahl an Publikationen von 281,8 bzw. 227,8 für Platz 1 und 2, verglichen mit 17,3 bzw. 12,3 für die Letztplatzierten.
Tab. 4
Klinik-Ranking: Anzahl an Publikationen (n) in den vier aktivsten und den vier am wenigsten publikationsaktiven Kliniken in den jeweiligen Fachgebieten
Fachgebiet
Platz 1
Platz 2
Platz 3
Platz 4
4. Letzter
3. Letzter
2. Letzter
Letzter
Viszeralchirurgie
460
348
287
235
38
29
27
16
Unfallchirurgie
345
254
226
213
31
16
15
13
Neurochirurgie
247
226
207
150
26
23
17
16
Herzchirurgie
231
166
156
147
24
17
16
15
Gefäßchirurgie
144
134
133
116
0
0
0
0
Anästhesiologie
264
239
228
211
38
31
29
14
Durchschnitt
281,8
227,8
206,2
178,7
26,2
19,3
17,3
12,3
Da die Publikationsaktivität auch von der Zahl der Mitarbeiter abhängig ist, wurde zusätzlich ein Ranking nach den CIF pro Mitarbeiter vorgenommen. Die Kliniken auf den jeweiligen Plätzen müssen folglich in Tab. 4 und 5 nicht identisch sein. Tab. 5 demonstriert die gravierenden Unterschiede zwischen den publikationsstärksten und publikationsschwächsten Kliniken in den einzelnen Fachgebieten anhand der CIF/Mitarbeiter. Die erheblichen Unterschiede waren in allen Fächern in ähnlicher Weise zu beobachten und reichten im Mittel von 62,2 CIF/Mitarbeiter für den Erstplatzierten bis zu 2,9 für den Letztplatzierten.
Tab. 5
Klinik-Ranking: Kumulierte Impact-Faktoren pro Mitarbeiter der vier aktivsten und der vier am wenigsten publikationsaktiven Kliniken in den jeweiligen Fachgebieten
Fachgebiet
Platz 1
Platz 2
Platz 3
Platz 4
4. Letzter
3. Letzter
2. Letzter
Letzter
Viszeralchirurgie
73,3
56,3
54,4
50,4
9,2
8,0
5,9
4,9
Unfallchirurgie
42,1
31,3
25,4
25,3
3,8
3,5
3,3
1,7
Neurochirurgie
66,8
57,0
55,9
49,2
9,4
9,2
7,5
5,6
Herzchirurgie
56,2
40,5
39,7
37,8
8,4
5,4
4,7
3,9
Gefäßchirurgie
105,0
63,5
33,5
30,9
0
0
0
0
Anästhesiologie
29,9
26,6
16,7
14,8
3,4
2,5
1,8
1,2
Durchschnitt
62,2
45,9
37,6
34,7
5,7
4,8
3,9
2,9

Publikationsleistung geschlechterspezifisch

Für drei Fachgebiete (Viszeralchirurgie [8], Unfallchirurgie [9] und Anästhesiologie [7]) wurde die Publikationsleistung nach Geschlecht der Mitarbeiter spezifiziert. Wie Tab. 6 zeigt, waren Frauen relativ gering in den Führungspositionen einer Klinik vertreten, mit 17,4 % in der Viszeralchirurgie und 12,2 % in der Unfallchirurgie. In der Anästhesiologie war der Prozentsatz weiblicher Mitarbeiter mit 25 % deutlich höher. Insgesamt machte der Anteil der Frauen an der Publikationsleistung in Viszeralchirurgie 8,7 %, in der Unfallchirurgie 6,1 % und in der Anästhesiologie 13,6 % aus. Betrachtet man den Prozentsatz publizierender Mitarbeiter, werden die geschlechterspezifischen Unterschiede noch deutlicher: in der Viszeralchirurgie publizierten 83,6 % der Männer verglichen mit 59,7 % der Frauen, in der Unfallchirurgie waren es 74,9 % der Männer und 57,8 % der Frauen und in der Anästhesiologie 53 % der Männer und 27 % der Frauen.
Tab. 6
Publikationsaktivitäten in Viszeralchirurgie, Unfallchirurgie und Anästhesiologie von männlichen und weiblichen Mitarbeitern der jeweiligen Führungsmannschaften
 
Viszeralchirurgie [8]
Unfallchirurgie [9]
Anästhesiologie [7]
Mitarbeiter, n
442
523
1056
Männer n (%)
365 (82,6)
459 (87,8)
792 (75,0)
Frauen n (%)
77 (17,4)
64 (12,2)
264 (25,0)
Autorschaften insgesamt
5363
5031
4150
Männer, n (%)
4897 (91,3)
4725 (93,9)
3584 (86,4)
Frauen, n (%)
466 (8,7)
306 (6,1)
566 (13,6)
Erstautorschaften, n
2259
2403
1779
Männer, n (%)
2011 (89,0)
2211 (92,0)
1590 (89,4)
Frauen, n (%)
248 (11,0)
192 (8,0)
189 (10,6)
Letztautorschaften, n
3104
2628
2371
Männer, n (%)
2886 (93,0 %)
2514 (95,7)
2003 (84,5)
Frauen, n (%)
218 (7,0 %)
306 (6,1)
368 (15,5)
Publizierende Mitarbeiter, n (%)
351 (79,4)
381 (72,8)
493 (46,7)
Männer, n (%)
305/365 (83,6)
344/459 (74,9)
421/792 (53)
Frauen, n (%)
46/77 (59,7)
37/64 (57,8)
72/264 (27)

Diskussion

Haffke et al. [3] und Debus et al. [2] hatten erstmals die Publikationsleistung (definiert als Erst- und Letztautorschaften) von Chef- und Oberärzten sowie Sektionsleitern in der Gefäßchirurgie in Deutschland über 10 Jahre erfasst. Sie fanden für die Leitungsebene in der Gefäßchirurgie 10 eigenständige Kliniken, 20 Sektionen und 7 untergeordnete Organisationsstrukturen. Die Unterschiede in den Publikationsaktivitäten waren gravierend. In den eigenständigen Kliniken publizierten 72,1 % von 68 Chef- und Oberärzten verglichen mit 47,1 % in den Sektionen und untergeordneten Organisationsstrukturen bei ebenfalls 68 Mitarbeitern. Die Anzahl der Publikationen betrachtet, wurden die Unterschiede noch augenfälliger: der Anteil der 10 eigenständigen Kliniken an der Gesamtzahl an Publikationen (n = 1047) machte mit 783 Veröffentlichungen 74,8 % aus, verglichen mit 241 Publikationen in den 20 Sektionen (23,0 %) und 23 Publikationen (2,2 %) in den 7 untergeordneten Organisationsstrukturen. Die Folgerung war, dass die Art der Organisationsstruktur einen erheblichen Einfluss auf die Publikationsaktivitäten der akademischen Gefäßchirurgie in Deutschland hat. Die Lücke zwischen eigenständigen und nicht eigenständigen Abteilungen belegt, dass die Gefäßchirurgie in Deutschland an den Universitätskliniken unterrepräsentiert ist.
Basierend auf diesen Untersuchungen haben wir nachfolgend die Publikationsleistung anderer Fächer ebenfalls in einem 10-Jahres-Zeitraum überprüft. Diese Daten sind hier erstmals vergleichend wiedergegeben, wobei zunächst einmal die erheblichen Unterschiede der chirurgischen Fächer in ihrer Gesamtheit im Vergleich zur Anästhesiologie auffallen. Bei der wesentlich höheren Zahl an Chef- und Oberärzten versteht in letzterem Fach ein nicht unerheblicher Teil der Führungsmannschaften ihre Tätigkeit – auch an einer Universitätsklinik – zunächst einmal vorrangig als Dienstleistung in der Patientenversorgung, weniger als wissenschaftliche Mitarbeit, kenntlich daran, dass nicht einmal die Hälfte der Führungsmannschaften (46,7 %) in der Anästhesiologie publikatorisch als Erst- oder Letztautor tätig waren (Tab. 1).
Die chirurgischen Fächer allein betrachtet, schnitt die Gefäßchirurgie mit 59,6 % publizierenden Mitarbeitern tatsächlich deutlich ungünstiger ab als z. B. Neurochirurgie (83,5 %) und Viszeralchirurgie (79,4 %). Die kumulierten Impact-Faktoren (CIF) pro Mitarbeiter machten die Fächerunterschiede noch deutlicher: sie erstreckten sich von 32,0 (Viszeralchirurgie) bis zu 15,3 (Unfallchirurgie) und 17,7 in der Gefäßchirurgie (Tab. 2). Gemeinsam ist aber allen Fachgebieten die erhebliche Varianz in den Publikationsaktivitäten der einzelnen Kliniken. Sie reichten in der Viszeralchirurgie von 460 bis 16 Publikationen und in der Gefäßchirurgie von 144 Publikationen bis 0 Publikationen in einem 10-Jahres-Zeitraum (Tab. 4). Diese gravierenden Klinikunterschiede können nicht allein mit den Rahmenbedingungen erklärt werden und haben vielmehr auch etwas mit unterschiedlicher Forschungsmotivation zu tun, wenn die CIF pro Mitarbeiter in der bestplatzierten viszeralchirurgischen Universitätsklinik 73,3, in der Klinik am Ende der Skala aber lediglich 4,9 ausmachten (Tab. 5). Auch hier nimmt die Gefäßchirurgie aufgrund der relativ geringen Zahl eigenständiger Abteilungen eine Sonderstellung ein, wie Tab. 5 demonstriert. Die ersten vier Kliniken der Gefäßchirurgie waren durchaus in den erworbenen CIF den anderen chirurgischen Fächern vergleichbar, aber die hohe Zahl nicht eigenständiger Abteilungen und ihre geringe publikatorische Aktivität senkte in der Gesamtbetrachtung den Durchschnittswert (Tab. 2).
Einschränkend muss angemerkt werden, dass in der vorliegenden Untersuchung die Publikationsaktivitäten der aktuellen Führungsmannschaften zum Stichtag der Untersuchung überprüft wurden, was nicht mit der Publikationsleistung der einzelnen Klinik im 10-Jahres-Zeitraum gleichgesetzt werden darf. Kliniken, die innerhalb dieses Zeitraumes neu gegründet wurden, Kliniken mit einem kürzlich zurückliegenden Wechsel in der Abteilungsleitung oder Kliniken, bei denen Oberärzte im Beobachtungszeitraum außeruniversitäre Positionen übernommen hatten, sind möglicherweise in den Publikationszahlen unterrepräsentiert, sofern die der Position Nachfolgenden weniger veröffentlicht hatten als ihre Vorgänger [3].
In Anbetracht der Tatsache, dass sich die Zahl der weiblichen Studierenden in der Humanmedizin in Deutschland von 61,3 % in 2008/09 auf 63,2 % in 2020/21 gesteigert hat [10], wird dem Thema „Frauen in der Chirurgie“ zunehmend publizistisch Aufmerksamkeit geschenkt. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie stellt für die Stellenbesetzung eine wesentliche Voraussetzung dar [11]. Fehler und Hinterseher haben die Universitätskarriere von Frauen in der Gefäßchirurgie hinterfragt [12]. Mit Anstieg in der Karriereleiter nahm der Frauenanteil zunehmend ab: von 42 % bei Assistenzärzten, 46 % bei Fachärzten, 29 % bei Oberärzten und 12 % bei der Leitung. Sie forderten, die Geschlechterbalance auf Leitungsebene aktiv umzusetzen. Das Beseitigen von multiplen Barrieren (Übersicht in [9]) ist sicherlich essenziell, will man die Attraktivität der Chirurgie für Bewerberinnen erhöhen. Voraussetzung für eine universitäre Karriere wird aber auch ein Anstieg der Publikationsaktivitäten bei weiblichen Führungskräften sein, wie Tab. 6 demonstriert.
Die Anzahl der publizierenden Mitarbeiterinnen war in Viszeralchirurgie (59,7 %) und Unfallchirurgie (57,8 %) auffallend ähnlich und deutlich geringer als bei den männlichen Mitarbeitern mit 83,6 % bzw. 74,9 %. In der Anästhesiologie publizierten sogar nur 27 % der Frauen verglichen mit 53 % der Männer. Daten für die Gefäßchirurgie fehlen. Wie demnach in den einzelnen Klinken der Frauenanteil in den verschiedenen Hierarchiestufen sich darstellt und wie sich hierbei die Publikationsaktivitäten in Abhängigkeit von der Organisationsstruktur der Kliniken (eigenständige und nicht eigenständige Abteilungen) gestalten, sollte in einer Folgeuntersuchung analysiert werden.

Folgerungen

  • Die vorliegende Untersuchung demonstriert ein erhebliches Gefälle in der Publikationsaktivität der analysierten Kliniken. Dies galt für alle Fächer gleichermaßen, und kann nur mit einer unterschiedlichen Forschungsmotivation erklärt werden.
  • Die Gefäßchirurgie findet sich hinsichtlich der publikatorischen Aktivität in der unteren Hälfte der analysierten Fachgebiete, was aber allein auf der geringen Publikationsaktivität der untergeordneten Organisationsstrukturen beruht.
  • Mit steigendem Frauenanteil bei den Mitarbeitern, kommt einer Organisation, die eine Vereinbarkeit von Beruf und Familie erlaubt, gravierende Bedeutung zu, dies gilt nicht nur für die Patientenversorgung, sondern auch für die Publikationsleistung einer Universitätsklinik. Eine Analyse der publikatorischen Aktivitäten von Frauen in der Gefäßchirurgie steht aus und ist dringend erforderlich.

Einhaltung ethischer Richtlinien

Interessenkonflikt

E.S. Debus, N. Khesrewi-Elshinnawi, J. Ghalib und R.T. Grundmann geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Für diesen Beitrag wurden von den Autor/-innen keine Studien an Menschen oder Tieren durchgeführt. Für die aufgeführten Studien gelten die jeweils dort angegebenen ethischen Richtlinien.
Open Access Dieser Artikel wird unter der Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz veröffentlicht, welche die Nutzung, Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und Wiedergabe in jeglichem Medium und Format erlaubt, sofern Sie den/die ursprünglichen Autor(en) und die Quelle ordnungsgemäß nennen, einen Link zur Creative Commons Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden.
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Gefässchirurgie

Print-Titel

Themenschwerpunkte zu aktuellen Entwicklungen in der vaskulären und endovaskulären Gefäßmedizin. Vermittlung von relevantem Hintergrundwissen und Bewertung wissenschaftlicher Ergebnisse. Konkrete Handlungsempfehlungen.

Literatur
1.
Zurück zum Zitat Schubert CD, Leitsch S, Haertnagl F, Haas EM, Giunta RE (2015) Vorteil durch Eigenständigkeit? Analyse der Publikationsleistung der universitären Plastischen Chirurgie in verschiedenen Organisationsstrukturen. Handchir Mikrochir Plast Chir 47:213–221CrossRefPubMed Schubert CD, Leitsch S, Haertnagl F, Haas EM, Giunta RE (2015) Vorteil durch Eigenständigkeit? Analyse der Publikationsleistung der universitären Plastischen Chirurgie in verschiedenen Organisationsstrukturen. Handchir Mikrochir Plast Chir 47:213–221CrossRefPubMed
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Metadaten
Titel
Zur Publikationsaktivität der akademischen Chirurgie und Anästhesiologie in Deutschland
Eine Vergleichsuntersuchung über 10 Jahre
verfasst von
E. Sebastian Debus
Nabila Khesrewi-Elshinnawi
Jonas Ghalib
Prof. Dr. med. Reinhart T. Grundmann
Publikationsdatum
07.12.2023
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Gefässchirurgie / Ausgabe 2/2024
Print ISSN: 0948-7034
Elektronische ISSN: 1434-3932
DOI
https://doi.org/10.1007/s00772-023-01059-4

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Prof. Dr. med. Gregor Antoniadis
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S2e-Leitlinie „Distale Radiusfraktur“

Radiusfraktur BDC Leitlinien Webinare
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Das Webinar beschäftigt sich mit Fragen und Antworten zu Diagnostik und Klassifikation sowie Möglichkeiten des Ausschlusses von Zusatzverletzungen. Die Referenten erläutern, welche Frakturen konservativ behandelt werden können und wie. Das Webinar beantwortet die Frage nach aktuellen operativen Therapiekonzepten: Welcher Zugang, welches Osteosynthesematerial? Auf was muss bei der Nachbehandlung der distalen Radiusfraktur geachtet werden?

PD Dr. med. Oliver Pieske
Dr. med. Benjamin Meyknecht
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S1-Leitlinie „Empfehlungen zur Therapie der akuten Appendizitis bei Erwachsenen“

Appendizitis BDC Leitlinien Webinare
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Inhalte des Webinars zur S1-Leitlinie „Empfehlungen zur Therapie der akuten Appendizitis bei Erwachsenen“ sind die Darstellung des Projektes und des Erstellungswegs zur S1-Leitlinie, die Erläuterung der klinischen Relevanz der Klassifikation EAES 2015, die wissenschaftliche Begründung der wichtigsten Empfehlungen und die Darstellung stadiengerechter Therapieoptionen.

Dr. med. Mihailo Andric
Berufsverband der Deutschen Chirurgie e.V.