Erschienen in:
08.02.2017 | Herzinsuffizienz | CME Fortbildung
Depression und Herzinsuffizienz — doppeltes Risiko?
Diagnostik, prognostische Bedeutung und Therapie einer unterschätzten Komorbidität
verfasst von:
Dr. med. J. Wallenborn, Prof. Dr.med. C. E. Angermann
Erschienen in:
CME
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Ausgabe 1-2/2017
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Zusammenfassung
Herzinsuffizienz und Depression sind Volkskrankheiten von besonderer klinischer und ökonomischer Relevanz. Verglichen mit der Normalbevölkerung findet sich bei Patienten mit Herzinsuffizienz eine komorbide Depression bis zu fünfmal häufiger. Dies hat negative Auswirkungen auf die Morbidität, Mortalität, Lebensqualität und Behandlungskosten. Depressive Symptome überlappen mit denen der Herzinsuffizienz, was die Diagnose erschwert. Wenig aufwendige Screening-Instrumente, z. B. der 2 Item-Gesundheitsfragebogen für Depression, erleichtern im klinischen Alltag die Erkennung. Bisher gibt es keine Evidenz aus randomisierten kontrollierten Studien, dass Antidepressiva bei Herzinsuffizienz Stimmung und Prognose verbessern können, sodass deren Einsatz eine Einzelfallentscheidung bleiben sollte. Durch körperliches Training, kognitive Verhaltenstherapie und multidisziplinäre ganzheitliche Betreuungskonzepte wurden in einzelnen randomisierten Studien depressive Symptome und/oder die Prognose gebessert.