Erschienen in:
22.03.2024 | Hypokaliämie | Fortbildung
Blutdruckexazerbation durch zu viel Lakritz
Bei der Anamnese lieber zweimal fragen
verfasst von:
Dr. med. Leonie Dreher, Dr. med.
Erschienen in:
CardioVasc
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Ausgabe 2/2024
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Auszug
Vor Weihnachten stellte sich eine 71-jährige Patientin mit jahrelang bekanntem und zuletzt gut eingestelltem Bluthochdruck in der Hypertoniesprechstunde vor. Sekundäre Ursachen waren vor einigen Jahren bei Erstvorstellung ausgeschlossen worden. Die Patientin berichtet über einen seit mehreren Wochen unkontrollierten Blutdruck mit Werten um 160-170 mmHg systolisch. Auch wurde sie einmalig in der Notaufnahme vorstellig bei hypertensiver Entgleisung (200/100 mmHg). Weiterhin habe die Patientin Kopfschmerzen sowie Kribbelparästhesien der Hände. Diese Beschwerden habe sie bislang auf den vorweihnachtlichen Stress geschoben. Eine Änderung der antihypertensiven Therapie sei nicht erfolgt. Zum Vorstellungszeitpunkt bestand eine Medikation aus Candesartan (32 mg einmal täglich), Lercanidipin (10 mg zweimal täglich) und Atorvastatin (20 mg einmal täglich). Die Auswertung der am Vortrag begonnenen 24-Stunden-Blutdruckmessung ergab einen durchschnittlichen Blutdruck von 167/88 mmHg. Laborchemisch zeigten sich bei Vorstellung eine schwere Hypokaliämie (2,3 mmol/l) und ein erhöhtes Bicarbonat (32,4 mmol/l) bei noch kompensiertem pH Wert (7,38), sodass eine stationäre Aufnahme zur Kaliumsubstitution und weiteren Diagnostik erfolgte. …