Zusammenfassung
Bei den Immunneuropathien können akute Verläufe von chronischen Erkrankungen abgegrenzt werden. In der Regel erreichen akute Immunneuropathien ihr Krankheitsmaximum innerhalb von 4–6 Wochen; alle Verläufe, die über einen Zeitraum von 8 Wochen progredient sind, sollten an eine chronische Immunneuropathie denken lassen. Zu den akuten immunvermittelten Neuropathien zählen das Guillain-Barré-Syndrom (GBS) einschließlich seiner axonalen Subtypen, das Miller-Fisher-Syndrom (MFS), die Polyneuritis cranialis und die sehr seltene akute Pandysautonomie. Die wichtigste chronische Immunneuropathie ist die chronisch inflammatoriche Polyneuropathie (CIDP). Zu den chronischen Immunneuropathien zählt außerdem die multifokal motorische Neuropathie (MMN). In diesem Kapitel wird auch die neuralgische Amyotrophie abgehandelt, eine Gruppe schwerwiegender akuter oder subakuter fokaler peripherer Nervenschäden, denen im Einzelnen noch nicht aufgeklärte krankhafte Autoimmunvorgänge zugrunde liegen.