Auszug
BARMER-Zahnreport 2023-- Die Zahngesundheit und der zehnmedizinische Behandlungsbedarf der Deutschen ist nach wie vor unterschiedlich. Das zeigt der BARMER-Zahnreport 2023, der Ende Juni vorgestellt wurde. Die Studienergebnisse einer zehnjährigen Untersuchung (2012 bis 2021) haben nach Angaben des Studienautors Prof. Dr. Michael Walter (TU Dresden) belegt: "Es gibt eine relativ stabile Mundgesundheit bei allen Versicherten, allerdings nicht so bei denen mit Behandlungsbedarf." Dort sei die Krankheitslast hoch. Bei den oberen zehn Prozent seien durchschnittlich 18 Füllungen pro Versichertem zu verzeichnen und beim obersten Prozent sogar 35 Füllungen. Dagegen lebten 20 bis 27 Prozent der Versicherten ohne eine einzige Zahnfüllung. Der BARMER-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Christoph Straub wies ebenso wie Walter darauf hin, dass der Bedarf an zahnmedizinscher Behandlung und Zahnersatz sehr mit dem jeweiligen Bildungsstand der Versicherten zusammenhänge. "Je höher der Ausbildungsgrad, desto seltener brauchen die Menschen Zahnersatz", berichtete Straub. Deshalb sei die Stärkung der Mundgesundheitskompetenz vor allem in bildungsschwächeren Schichten besonders wichtig. Geeignete Maßnahmen seien Aufklärung und die Befähigung eigenverantwortlicher Mundhygiene. Straub sagte, dass neben der wichtigen Prophylaxe im Kita-Alter auch ein Fach "Gesundheitswissen" in der Schule eingeführt werden sollte. Und Walter ergänzte, dass auch die Aufklärung im Erwachsenenalter noch stärker forciert werden müsse, um die Risikogruppen zu erreichen - etwa durch regelmäßige Mundhygieneschulungen, die zum Beispiel über eine Art Bonusregelung gesteuert werden könnten. …