Erschienen in:
24.01.2024 | Leitthema
Jochbein- und Mittelgesichtsfrakturen sowie posttraumatische Orbitadefekte – primäre und verzögerte primäre Versorgung
verfasst von:
Dr. Stephan A. Bettag, Nils-Claudius Gellrich, Fritjof Lentge, Philipp Jehn, Philippe Korn
Erschienen in:
Die MKG-Chirurgie
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Ausgabe 1/2024
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Zusammenfassung
Mittelgesichtsfrakturen stellen die häufigsten Frakturen im Gesichtsbereich dar und werden zumeist durch tätliche Auseinandersetzungen oder Verkehrsunfälle verursacht. Die Symptomatik variiert je nach Ausmaß der Frakturen sowie deren Dislokationsgrad. Eine hochauflösende dreidimensionale Bildgebung (CT oder DVT) sollte bei klinischem Verdacht standardmäßig durchgeführt werden. Eine sofortige chirurgische Intervention ist oftmals nicht notwendig; im Bereich der Orbita ist sie dann unabdingbar, wenn Inkarzerationszeichen der intraorbitalen Muskulatur vorliegen sowie bei raumfordernden Blutungen, um dauerhafte Schäden des visuellen Apparats zu verhindern. Bei Mittelgesichtsfrakturen ist eine primäre chirurgische Versorgung im Sinne einer offenen Reposition und internen Fixierung zumeist Therapie der Wahl. Die Anzahl und Positionierung der Osteosyntheseplatten müssen, gemäß dem durch o. g. Algorithmus zu erhebenden Verletzungsmuster, individuell festgelegt werden. Bei Frakturen der Orbita ist oftmals die Defektlokalisation für die klinische Symptomatik entscheidend. Hiernach muss zwischen konservativer und (verzögerter) primärer operativer Versorgung entschieden werden. State of the Art ist hierbei die Therapie mit patientenspezifischen Implantaten, wenn die „key areas“ radiologisch involviert sind, bestenfalls in Kombination mit intraoperativer Navigation und Bildgebung.