Erschienen in:
10.12.2021 | Kieferfehlstellungen | Leitthema
Frontoffener Biss und Abbau von Habits im interprofessionellen Team
Aufruf zum kollegialen Gespräch zwischen den Professionen Zahnmedizin, Kieferorthopädie, Logopädie sowie Mund‑, Kiefer- und Gesichtschirurgie
verfasst von:
Verwalt.-Prof. Dr. Bianka Wachtlin
Erschienen in:
Die MKG-Chirurgie
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Ausgabe 1/2022
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Zusammenfassung
Die sprachtherapeutischen Praxen beobachten schon lange einen vermehrten Behandlungsbedarf bei Kindern mit frontoffenem Biss. Ursache sind zum großen Teil Dyskinesien (sog. Habits), die unbehandelt zu myofunktionellen Störungen (MFS) führen können. Somit sind alle beteiligten Professionen dazu aufgerufen, im Sinne der Prävention Habits frühzeitig zu erkennen und anhand (pädagogisch-)therapeutischer Maßnahmen abzubauen, um Zahn- und Kieferfehlstellungen sowie Lautbildungsfehler zu vermeiden. Im Rahmen der Früherkennungsuntersuchung sieht die Zahnmedizin jüngere Patient:innen bereits weit vor dem Vorschulalter und lange genug, bevor kieferorthopädisch gehandelt werden muss. Dabei ist zum einen die Beobachtung von Dyskinesien im Rahmen der zahnärztlichen Untersuchung entscheidend, aber auch die schnelle Überweisung von Patient:innen mit MFS an die Logopädie. Dies kann mit den beiden in interdisziplinärer Zusammenarbeit entstandenen Hilfsmitteln Konsilbogen und Checkliste erfolgen, anhand derer die Leitsymptome einfacher zu identifizieren sind und der frühzeitige Austausch über Therapiefortschritte auf allen Seiten angeregt werden kann.