Zusammenfassung
Die Einschätzung akuter Bewusstseinsstörungen erfordert die kritische Gesamtschau der begleitenden Symptome und Ausfälle sowie der medizinischen Anamnese und der Umstände der Manifestation. Die technischen Zusatzbefunde sind von Bedeutung in Bezug auf den Verlauf des neurologischen Status. So hat die neurologische Untersuchung vorrangig zu klären, ob und wo eine örtliche Eingrenzung der maßgeblichen ZNS-Pathologie vorliegt (supra- und/oder infratentorielle Herdbefunde). Hieran orientiert sich im Weiteren die – meist parallel beauftragte – technische Diagnostik. Sie bestätigt, korrigiert oder ergänzt die Befundlage. Angestrebt wird die frühe Differenzierung zwischen einer primären ZNS-Erkrankung und einer sekundären ZNS-Beteiligung vor dem Hintergrund einer systemischen Grunderkrankung. Die tabellarisch dargestellten wichtigsten und häufigsten anamnestischen Konstellationen erleichtern das diagnostische Procedere. Weitere Übersichten dieses Kapitels stellen klinisch wegweisende allgemeinmedizinische und neurologische Befunde und eine dreistufige Serum-Labordiagnostik dar, sowie die sich häufig aufdrängenden „falschen Fährten“. Abgehandelt werden auch die episodischen Bewusstseinsstörungen psychogener, epileptischer und nicht-epileptischer Art (Synkopen) einschließlich der transienten globalen Amnesie in ihrem typischen Verlauf und hinsichtlich der Umstände ihres Auftretens.