Erschienen in:
01.02.2016 | Knochendefekte | Leitthema
Horizontale Knochenaugmentationen
verfasst von:
PD Dr. C. Mertens, Prof. Dr. Dr. J. Hoffmann
Erschienen in:
Die MKG-Chirurgie
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Ausgabe 1/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Implantatgetragene prothetische Versorgungen ermöglichen heutzutage die effektive und zuverlässige kaufunktionelle Rehabilitation von teilbezahnten und zahnlosen Patienten. Ist das knöcherne Lager kompromittiert, stehen verschiedene augmentative Techniken zur Verfügung. Eine umfassende klinische und radiologische Untersuchung des Patienten ist hierbei für den Erfolg der geplanten Therapie entscheidend.
Methoden
Alveolarkammdefekte können in unterschiedlicher Form vorliegen, hieraus ergibt sich der jeweilige Bedarf für einen Knochenaufbau. Bei horizontalen Defekten gibt es drei wesentliche Therapieoptionen zur Vermehrung des knöchernen Gewebes. Das Bone Splitting ermöglicht bei ausreichendem horizontalen und vertikalen Restknochenangebot eine einzeitige Implantatinsertion. Bei Verwendung der gesteuerten Knochenregeneration (Guided Bone Regeneration, GBR) kann ggf. vollständig auf eine Eigenknochenentnahme verzichtet und somit die Morbidität gesenkt werden. Indikationen sind lokalisierte 2- und 3-wandige Knochendefekte sowie Fenestrations- und Dehiszenzdefekte im Rahmen der Implantation. Bei größeren oder vertikalen Defekten muss zusätzlich mit verstärkten Membranen gearbeitet werden, um die 3-dimensionale Kontur wiederherzustellen. Zur Behandlung von mittelgroßen und großen Defekten gelten laterale Blockaugmentationen weiterhin als Goldstandard. Von intraoralen Entnahmestellen, wie z. B. der Ramusregion, können kortikale Transplantate mit relativ geringer Morbidität entnommen werden. Bei größeren Knochendefekten werden Transplantate von extraoralen Entnahmestellen, wie z. B. der Crista iliaca oder der Tabula externa, gewonnen. Vielen Vorteilen dieser Techniken muss die erhöhte entnahmebedingte Morbidität des Patienten gegenübergestellt werden.