Kooperation von Ärzten und Pflege dringend erforderlich

Auszug

Bei der Versorgung von pflegebedürftigen Menschen wollen Ärzte, Zahnärzte und Pflegekräfte zukünftig stärker zusammenarbeiten. Dies ist das zentrale Ergebnis einer gemeinsamen Tagung von Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV), Kassenzahnärztlicher Bundesvereinigung (KZBV) und der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) in Berlin. Bei der Veranstaltung wurde darauf hingewiesen, dass lediglich drei Prozent der Pflegebedürftigen selbstständig und 16 Prozent in Begleitung zum Arzt gehen. Die große Mehrheit sei auf Hausbesuche angewiesen. Die Teilnehmer kritisierten, dass die Gesetzesänderungen zur verbesserten ärztlichen Versorgung einseitig auf die Versorgung von Bewohnern stationärer Altenhilfeeinrichtungen zielen. Sie appellierten an die Politik, auch Verbesserungen für die Versorgung älterer pflegebedürftige Menschen, die im häuslichen Umfeld bleiben, ins Auge zu fassen. Der KZBV-Vorsitzende Wolfgang Eßer machte deutlich, dass nicht nur Therapie, sondern auch Prävention in der Pflege bedeutend ist. Aus seiner Sicht sind Pflegebedürftige eine Hochrisikogruppe für Karies- und Paradontalerkrankungen, denn assistenzbedürftige Menschen könnten die eigene Mundhygiene nicht durchführen und nur schwer eine Praxis aufsuchen, oder sie seien bei der Behandlung nicht zur Kooperation bereit. „Die Zahnärzteschaft will diesen Menschen helfen und setzt dabei bewusst auf Lösungen in Zusammenarbeit mit der Wissenschaft, anderen Berufsgruppen, den Pflegebedürftigen selbst, ihren Angehörigen und der Politik“, betonte Eßer. …