Erschienen in:
21.03.2024 | Koronare Herzerkrankung | Leitthema
Screening, Risikostratifizierung und CT-Bildgebung zur Abklärung der koronaren Herzkrankheit
verfasst von:
Leon M. Bischoff, Julian A. Luetkens
Erschienen in:
Die Radiologie
|
Ausgabe 6/2024
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Die frühzeitige Behandlung kardiovaskulärer Risikofaktoren sowie die genaue Charakterisierung von Koronarplaques ist essenziell, um die koronare Herzkrankheit (KHK) prognostisch abschätzen zu können und kardiovaskulären Ereignissen vorzubeugen.
Fragestellung
Diskussion der wichtigsten Risikofaktoren, der grundlegenden Diagnostik sowie der Prävention und Prognoseabschätzung der KHK mit Fokus auf die kardiale Computertomographie (CT).
Material und Methoden
Prävalenz/prognostische Bedeutung der Risikofaktoren der KHK, Beschreibung der gezielten Erfassung des Risikoprofils, Abschätzung der Vortestwahrscheinlichkeit, konventionelle Prävention der KHK, Prognoseabschätzung mittels Kalzium-Scoring und kardialer CT-Angiographie.
Ergebnisse
Die Erstellung eines Risikoprofils und Einschätzung der Vortestwahrscheinlichkeit für eine obstruktive Koronarstenose bedingt eine gezielte Anamnese und Labordiagnostik. Die Zusammensetzung und das Ausmaß kalzifizierter und nichtkalzifizierter Plaques in der CT gemäß den Kriterien des „Coronary Artery Disease—Reporting and Data System“ liefern wichtige prognostische Informationen über die Wahrscheinlichkeit kardiovaskulärer Ereignisse, die je nach Ausprägung der Plaques steigt bzw. sinkt. Die initiale Bildgebung mittels CT bei V.a. KHK führt nachfolgend zu einer Verringerung an invasiven Koronarangiographien und katheterassoziierten Komplikationen.
Diskussion
Neben der Erfassung kardiovaskulärer Risikofaktoren kann die ergänzende Abklärung der Plaqueausprägung und signifikanter Stenosen in der CT darüber hinaus weitere prognostische Informationen liefern. Ein organisiertes Screening mittels Kalzium-Scoring gibt es jedoch derzeit aufgrund unzureichender Studienlage nicht, obwohl es potenziell das Risiko von Patienten mit ausgeprägten Risikofaktoren frühzeitig stratifizieren könnte.