Erschienen in:
16.08.2023 | Langzeitkontrazeption | Leitthema
Übersicht zu hormonellen Kontrazeptiva
verfasst von:
Prof. Dr. Thomas Römer
Erschienen in:
Die Gynäkologie
|
Ausgabe 9/2023
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Zusammenfassung
Hormonelle Kontrazeptiva sind seit vielen Jahrzehnten die wichtigste Form der Verhütung. In den letzten Jahren findet sich jedoch zunehmend eine Hormonphobie der Anwenderinnen, oft begründet durch die potenziellen Risiken vor allem von kombinierten oralen Kontrazeptiva. Es wird eine Übersicht gegeben über die Bestandteile hormoneller Kontrazeptiva, d. h. die verschiedenen Estrogene und Gestagene. Die unterschiedlichen Applikationswege sowie die Kombination der verschiedenen Steroide werden dargestellt. Es wird zwischen den kurzzeitig wirksamen hormonellen Kontrazeptiva und Langzeitkontrazeptionsmethoden unterschieden. Die Vorteile der verschiedenen Estrogenkomponenten (Ethinylestradiol, Estradiol bzw. Estetrol) werden dargestellt und auch die speziellen Partialwirkungen der einzelnen Gestagene. Diese sind relevant für die klinische Auswahl, wobei sich diese nicht ausschließlich am thromboembolischen Risiko orientieren sollte. Für die Gestagen-Monotherapie steht für die orale Applikation neben Levonorgestrel und Desogestrel jetzt mit Drospirenon eine weitere Gestagen-Monopille zur Verfügung. Langzeitkontrazeptionsmethoden, wie Gestagenimplantate, Depot-MPA (Medroxyprogesteronacetat) und auch die LNG-IUS (Levonorgestrel-Intrauterinspirale) haben spezifische Vor- und Nachteile. Die Arbeit gibt einen Überblick über in Deutschland verfügbare hormonelle Kontrazeptiva. Dies ist wichtiges Basiswissen, dass jeder Gynäkologe haben sollte, um adäquat und individuell zur Kontrazeption beraten zu können.