Erschienen in:
28.04.2023 | Luftembolie | Originalien
Endoluminale Ballondilatation impaktierter zentralvenöser Katheter – Fallbeschreibung und Literaturreview
verfasst von:
A. Setia, S. Khan, P. Knez, A. Rouhollahpour, PD Dr. med. F. Adili
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 8/2023
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Zusammenfassung
Hintergrund
Bei langfristiger Anwendung von getunnelten zentralvenösen Kathetern können sich Verwachsungen zwischen Katheter und Venenwand bilden, die eine atraumatische Entfernung des Katheters schwierig bis unmöglich machen. Für den Fall, dass die Entfernung solch impaktierter Katheter nicht gelingt, zählen zu den Optionen entweder das Belassen des intravasalen Katheteranteils oder ein offen chirurgisches Vorgehen, bis hin bis zur Thorako- oder Sternotomie. Mittlerweile gibt es alternative endovaskuläre Techniken, wie die Verwendung von Laserenergie die endoluminale Dilatation.
Methodik
Wir beschreiben bei drei Patienten die erfolgreiche Anwendung der endoluminalen Dilatation zur Entfernung eingewachsener zentralvenöser Katheter, die in der V. cava superior und V. brachiocephalica impaktiert waren. In ein Lumen des durchtrennten proximalen Endes des doppellumigen Katheters wurde eine 5 F-Schleuse (Cordis, Santa Clara, CA, USA) in ein Lumen eingeführt und in das zweite Lumen ein Ballonkatheter zur Vermeidung einer Rückblutung bzw. Luftembolie. Unter Durchleuchtungskontrolle wurde dann über die Schleuse ein Führungsdraht (0.018’’ Glidewire, Terumo Medical Corporation, Somerset, NJ, USA) in den rechten Vorhof bis über die Spitze des Hämodialysekatheters hinaus vorgeschoben. Anschließend wurde ein 4 × 80 mm Angioplastieballon in den Katheter platziert und derselbige über die gesamte Länge sequenziell mit 4 Atmosphären inflatiert. Danach ließ sich der Katheter mühelos herausziehen.
Ergebnisse
Bei allen 3 Patienten konnten die Hämodialysekatheter komplikationslos, ohne relevanten Widerstand, herausgezogen werden.
Schlussfolgerung
Durch das Aufheben von Adhäsionen zwischen Katheter und Venenwand stellt die endoluminale Ballondilatation eine minimal-invasive, zuverlässige und sichere Technik zur Extraktion impaktierter zentralvenöser Katheter dar und kann damit zur Vermeidung komplikationsreicherer chirurgischer Maßnahmen beitragen.