Erschienen in:
01.09.2015 | Leitthema
Maligne Speicheldrüsentumoren
verfasst von:
PD Dr. Dr. T. Ettl
Erschienen in:
Die MKG-Chirurgie
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Ausgabe 3/2015
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Zusammenfassung
Die malignen Speicheldrüsentumoren sind eine extrem heterogene Gruppe seltener Tumoren mit großer klinischer, pathologischer und molekularbiologischer Variabilität. Die chirurgische Resektion, oftmals mit adjuvanter Radio(Chemo)-Therapie, stellt die Behandlung der Wahl dar, während herkömmliche Chemotherapeutika kaum eine Wirksamkeit besitzen. Im Fokus der aktuellen Forschung steht die histologische und die molekularbiologische Charakterisierung der Tumoren. Neue Entitäten wie das „mammary analogue secretory carcinoma“ wurden beschrieben; darüber hinaus wurde der Begriff der High-Grade-Transformation mit Verlust der tumorspezifischen histologischen Merkmale geprägt. Ätiopathogenetisch zeigen verschiedene Subtypen wie z. B. das adenoidzystische Karzinom oder das Mukoepidermoidkarzinom spezifische chromosomale Aberrationen, die mit der Bildung von sog. Fusionsgenen einhergehen und für die Ausbildung sowie das Wachstum der entsprechenden Tumoren verantwortlich gemacht werden. Die zunehmende Erkenntnis dieser genomischen Alterationen und tumorspezifischen Signalwege eröffnet neue vielversprechende Möglichkeiten zielgerichteter molekularer Therapien im fortgeschrittenen Tumorstadium.