Erschienen in:
22.05.2023 | Editorial
Medizin-Megajournals: Fluch oder Segen?
verfasst von:
Prof. Dr. med. Hans-Christoph Diener, Univ.-Prof. Dr. med. Gereon R. Fink
Erschienen in:
InFo Neurologie + Psychiatrie
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Ausgabe 5/2023
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Auszug
"Nur wer schreibt, bleibt" - "publish or perish". Jenseits solch lockerer Sprüche sind Publikationen tatsächlich essenziell für die Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnisse, gerade in schnelllebigen Zeiten exponentieller Wissensexplosion. Auch wenn der Impact-Faktor einer Zeitschrift nur ein bibliometrisches Maß unter vielen ist - im derzeitigen Wissenschaftssystem ist es besonders erstrebenswert, in einer Zeitschrift mit hohem Impact-Faktor wie dem New England Journal of Medicine, JAMA, BMJ oder Lancet zu publizieren. Die Hürden sind extrem hoch: Nur etwa 5 % der eingereichten Arbeiten schaffen es in den Review-Prozess, von denen danach weniger als 10 % akzeptiert werden. Dabei ist klar, dass der Zugang zu diesen Journalen nicht nur von Qualität und Originalität der Arbeit, sondern auch von der Bekanntheit der Verfassenden oder dem "hotness"-Faktor der Arbeit abhängt, also bereits der Auswahlprozess davon beeinflusst wird, wie oft die Arbeit wohl zitiert werden könnte. Zu Recht werden Herausforderungen und Handlungsfelder zur Bewertung wissenschaftlichen Publizierens diskutiert [
1]. …