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Open Access 07.05.2024 | Mammakarzinom | Übersichten

Nachsorge beim Mammakarzinom – endlich Bewegung?

Die gängige Nachsorgepraxis auf dem Prüfstand

verfasst von: Dr. Sophia T. Huesmann, Prof. Dr. Dr. Sabine Heublein, Prof. Dr. Wolfgang Janni, Dr. Kerstin Pfister

Erschienen in: Die Gynäkologie

Zusammenfassung

Die Nachsorge nach der kurativen Primärtherapie ist zentraler Bestandteil für Patient*innen mit Mammakarzinom und ist in der Routine seit vielen Jahren unverändert. Maßnahmen zur Früherkennung von asymptomatischen Fernmetastasen werden nicht empfohlen, sodass Fernmetastasen häufig zufällig als Nebendiagnose oder bei spezifischen Symptomen auffallen. Die diagnostische und therapeutische Realität des 21. Jahrhunderts hat den derzeitigen Nachsorgestandard jedoch überholt. Die Möglichkeit der Liquid Biopsy bietet laut den ersten Studien eine verlässliche und verhältnismäßig einfache Methode zur Detektion und Überwachung minimaler Krankheitsresiduen und würde damit eine frühe therapeutische Intervention mit wirksamen neuen Substanzen ermöglichen – lange bevor Patient*innen Symptome der rezidivierten Erkrankung bemerken. Leider fehlen hierzu große prospektive Studien, die eine Änderung der Nachsorgepraxis des Mammakarzinoms ermöglichen können. Diese Lücke soll die SURVIVE(Standard Surveillance versus Intensive Surveillance in Early Breast Cancer)-Studie schließen.
Hinweise

Redaktion

Tanja Fehm, Düsseldorf
Nicolai Maas, Kiel
Wolfgang Janni, Ulm
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Hinweis des Verlags

Der Verlag bleibt in Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutsadressen neutral.
Maßnahmen zur Früherkennung asymptomatischer Metastasen haben bis heute keinen Stellenwert in der Nachsorge des primären Mammakarzinoms, was die Nachsorgepraxis seit vielen Jahren unverändert lässt. Moderne Diagnostik, allen voran die Liquid Biopsy, bietet die Möglichkeit einer verlässlichen Detektion und Überwachung minimaler Krankheitsresiduen und schließlich die Option einer frühen therapeutischen Intervention vor dem Auftreten von Symptomen. Die lang erwartete SURVIVE(Standard Surveillance versus Intensive Surveillance in Early Breast Cancer)-Studie setzt hier an, da moderne prospektive Studien zur Mammakarzinomnachsorge fehlen.
Infobox Zentrale Ziele der Nachsorge aktuell
  • Früherkennung lokoregionärer Rezidive
  • Früherkennung und Behandlung von Therapiefolgen/Spättoxizitäten
  • Anleitung zur Selbstuntersuchung der Brust
  • Psychosoziale Unterstützung, auch der Angehörigen
  • Beratung und Begleitung
  • Bedarfsgerechte Anbindung an weitere Disziplinen
  • Überprüfung der Compliance (hinsichtlich der verschriebenen Medikation)
  • Lebensstilberatung (z. B. Sport, Nikotinkarenz, Alkoholreduktion, Gewichtsreduktion)
  • Komplementäre Medizin
  • Sekundärprävention

Status quo

Nach Abschluss der primären lokoregionären und gegebenenfalls systemischen (neo-)adjuvanten Therapie wird die Patientin in die onkologische Nachsorge überführt. Während die initiale Behandlung eines Mammakarzinoms zunächst anhand biologischer Tumorcharakteristika und damit entsprechend eines individuellen Risikos erfolgt, ist die Nachsorge für alle Patient*innen standardisiert. Im Gegensatz zu anderen gynäkologischen Tumoren, bei denen die rezidivfreien Intervalle deutlich kürzer sind, erstreckt sich der Nachsorgezeitraum bei Brustkrebspatientinnen über einen Zeitraum von 10 Jahren. Während der ersten 3 Jahre erfolgen vierteljährliche Nachuntersuchungen, gefolgt von halbjährlichen Untersuchungen im 4. und 5. Jahr. Ab dem 6. Jahr finden die Kontrollen jährlich statt.
Auch in der Nachsorge kann eine psychosomatische Mitbetreuung hilfreich sein
Sowohl die „Interdisziplinäre S3-Leitlinie für die Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Mammakarzinoms“ [8] als auch die aktuelle Empfehlung der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO) Kommission Mamma [1] betrachten die Früherkennung von Lokalrezidiven und Langzeitfolgen der (neo-)adjuvanten Therapie sowie die psychosoziale Begleitung der Patientin als zentrale Ziele der Nachsorgeuntersuchungen. Dies zielt insbesondere auf eine Verbesserung von Lebensqualität und körperlicher Leistungsfähigkeit ab. Therapiebedingte Nebenwirkungen sollen früh erkannt bzw. reduziert werden. Besonders hervorzuheben sind hier Osteoporose, Fatigue und ein (chronisches) Lymphödem, aber auch Herzinsuffizienz, Neurotoxizität, weitere körperliche, kognitive und sexuelle Dysfunktionen sowie Zweitmalignome. Gefördert werden sollen die Teilnahme an Interventionsprogrammen, z. B. zur Gewichts- und Stressreduktion oder Nikotinkarenz, sowie die Unterstützung durch Selbsthilfegruppen. Auch in der Nachsorge kann eine psychosomatische Mitbetreuung hilfreich sein.
Auf lokale oder lokoregionäre Rezidive wird durch Bildgebungen der Brust (Mammographie und ergänzende Mammasonographie inklusive Axillasonographie alle 12 Monate) untersucht. Ein Screening auf asymptomatische distante Metastasierungen erfolgt nicht. Die Evidenz hierfür beruht auf großen multizentrischen Studien der 1980er- und frühen 1990er-Jahren [9, 15], welche zeigten, dass eine intensivierte Nachsorge die Prognose der Patientinnen nicht verbessert.

Die Evidenz der heutigen Nachsorge ist antiquiert

Roselli et al. randomisierten in ihrer prospektiven Studie 1243 Patient*innen in die klassische und intensivierte Nachsorge. Beide Gruppen unterzogen sich regelmäßig einer Anamnese, einer körperlichen Untersuchung und einer Mammographie. Zusätzlich erhielten Patientinnen in der intensiv betreuten Gruppe regelmäßige eine Röntgenaufnahme des Thorax und Skelettszintigraphien. Das krankheitsfreie Überleben nach 5 Jahren betrug – möglicherweise aufgrund der früheren Diagnose der Metastasierung – 64,8 % in der Kohorte mit intensivierter Nachsorge und 72,0 % in der Kontrollgruppe. Beim Gesamtüberleben nach 5 Jahren zeigte sich kein signifikanter Unterschied mit 18,6 % (intensivierte Nachsorge) versus 19,5 % (Kontrollgruppe; [15]).
Längst erreichte diagnostische Fortschritte sind dringend auch in der Brustkrebsnachsorge abzubilden
Ähnliche Ergebnisse lieferte die GIVIO-Studie, bei der 1320 Patientinnen ebenfalls in intensivierte und konservative Nachsorgegruppen unterteilt wurden. In der intensiv betreuten Gruppe wurde die Standarddiagnostik um Laborwerte (alkalische Phosphatase und γ‑GT), Röntgenaufnahme des Thorax, Leberultraschall und Skelettszintigraphie erweitert. Es gab keinen Unterschied im Gesamtüberleben mit 132 Todesfällen (20 %) in der intensiv betreuten Gruppe und 122 Todesfällen (18 %) in der Kontrollgruppe. In der Interventionsgruppe war jedoch aufgrund der zusätzlichen, fest implementierten Diagnostik die Detektionsrate von asymptomatischen Metastasen mit 31 % (intensiv betreut) gegenüber 21 % (Kontrollgruppe) höher.
Eine hierzu entstandene Cochrane-Analyse kommt zu einem ähnlichen Ergebnis [14]. Hierauf beruhen die Empfehlungen der heutigen Leitlinienprogramme [1, 8] – es wird bei asymptomatischen Patient*innen kein Screening auf eine distante Brustkrebserkrankung mittels apparativer oder laborchemischer Diagnostik empfohlen. Aber nicht nur im Bereich der Therapieoptionen hat sich mit den personalisierten und zielgerichteten Therapieoptionen viel verändert, auch im Bereich der Diagnostik ist längst eine neue Ära angebrochen, die dringend auch in der Brustkrebsnachsorge abgebildet werden sollte.

Liquid Biopsy – Helfen Tumorresiduen im Blut weiter?

Liquid Biopsies sind in der engeren Definition die Analyse von Tumorresiduen im Blut. Hierfür sind folgende Bestandteile von größter klinischer Bedeutung: die klassischen Tumormarker auf Proteinebene, zirkulierende Tumorzellen (CTC), und zellfreie Tumor-DNA (ctDNA). Grundsätzlich kann man diese Biomarker in prädiktiv und prognostisch einteilen. Während prädiktive Biomarker ein Ansprechen auf eine gewisse Therapie erwarten lassen (beispielsweise ctDNA-ESR1-Mutation und Ansprechen auf Elacestrant; [3]), so lassen prognostische Biomarker eine Aussage zur Prognose der Patientin zu (beispielsweise pCR nach neoadjuvanter Chemotherapie; [18]).
Liquid Biopsies haben als Biomarker prädiktive und prognostische Aussagekraft
Liquid Biopsies haben als Biomarker ebenso prädiktive wie prognostische Aussagekraft. Während die prädiktive Evidenz sich aktuell auf die metastasierte Situation beschränkt (neben der ESR1-Mutation ist auch die liquide PIK3CA-Mutation zu nennen; [2]), so zeigte sich in den letzten Jahren ein großer Erkenntniszuwachs bezüglich der prognostischen Aussagekraft der Liquid Biopsies in der gesamten onkologischen Kaskade.

Tumormarker

Gängige Tumormarker beim Mammakarzinom sind die Assays für CA15.5/CA27.29 und CEA [7, 17]. Beide Marker zeigen eine enge Korrelation zur Tumorlast. Allerdings wird die Verwendung dieser Serummarker von der American Society of Clinical Oncology (ASCO) nur in Verbindung mit diagnostischer Bildgebung zur Behandlungsüberwachung von Patient*innen mit metastasiertem Mammakarzinom empfohlen; die Rolle dieser Tumormarker während der Routinenachsorge bleibt dagegen unklar [17]. CA125 wird klassischerweise zur Überwachung von Patient*innen mit Ovarialkarzinom genutzt. Ergänzend zu den Markern CA15.3/CA27.29 und CEA kann diese Kombination die Sensitivität zur Erkennung von Metastasen bei Mammakarzinom erhöhen, abhängig vom Metastasierungsort [6].
Im Allgemeinen sind erhöhte Spiegel dieser Tumormarker mit einer schlechteren Prognose verbunden, und retrospektive Studien legen nahe, dass nicht eine auf Cut-off-Werten basierende Bewertung, sondern ein kinetikbasierter Ansatz (Anstieg-Δvon einem für jede Patient*in individuellen Ausgangswert) verwendet werden sollte, um die Sensitivität und Spezifität bei der Erkennung von Rezidiven zu erhöhen [6]. Prospektive, randomisierte Studien zur Rolle der Tumormarker in der Mammakarzinomnachsorge fehlen, weshalb aktuell in den Leitlinien von einem Einsatz dieser Marker abgeraten wird [1, 8].

Zirkulierende Tumorzellen (CTC)

Die Auswirkung des Nachweises von CTC auf die Prognose der Patient*innen nach früher Brustkrebserkrankung wurde bereits zur Jahrtausendwende untersucht – zunächst als „DTC“: disseminierte Tumorzellen, einzelne Tumorzellen im Knochenmark, die über eine Knochenmarksbiopsie diagnostiziert werden können [4]. Darauf aufbauend mehrte sich die Evidenz zu der Bedeutung von frei zirkulierenden, also im Blut nachweisbare Tumorzellen, CTC. Rack et al. zeigten beispielsweise, dass der Nachweis von CTC nach adjuvanter Chemotherapie als unabhängiger prognostischer Biomarker für krankheitsfreies (Hazard Ratio [HR] = 2,11; 95 %-Konfidenzintervall [KI] = 1,49–2,99; p < 0,0001) und Gesamtüberleben (HR = 2,18; 95 %-KI = 1,32–3,59; p = 0,002; [13]) betrachtet werden kann.
Der Nachweis von CTC ist ein prognostischer Marker der frühen Brustkrebserkrankung
Auch die potenzielle Bedeutung von CTC in der weiteren Nachsorge nach einem frühen Hochrisikomammakarzinom wurde untersucht: Eine spätere Analyse bestätigte, dass der Nachweis von CTC 2 Jahre nach der adjuvanten Chemotherapie mit einem reduzierten krankheitsfreien Überleben (DFS) und Gesamtüberleben (OS) bei Patientinnen assoziiert war [16].
Während sich die deutsche Fachgesellschaft AGO in der aktuellen Therapieempfehlung von 2024 mit einem „+“ zu dem Einsatz von CTC als Prognosefaktor bei Therapieentscheidungen im metastasierten Brustkrebs ausgesprochen hat [1], empfiehlt die amerikanische Fachgesellschaft den Einsatz von CTC weiterhin nicht [5]. Grund hierfür ist die weiterhin unzureichende Evidenz in der verbesserten Prognose einer CTC-überwachten Brustkrebsnachsorge. Diese Lücke soll die SURVIVE-Studie schließen.

Zirkulierende, zellfreie Tumor-DNA (ctDNA)

ctDNA ist der von der Krebserkrankung abstammende (kleine) Teil der freien DNA im Blut. Es gibt grundsätzlich zwei Ansätze, um die DNA-Fragmente zu identifizieren, die auf das Vorhandensein einer Tumorerkrankung bei einem individuellen Patienten hinweisen. Bei einem tumorinformierten Test wird zunächst das individuelle Tumorgewebe des Patienten mittels Whole-Genome-Sequencing (WGS) oder Whole-Exome-Sequencing (WES) analysiert. Anschließend werden spezifische Primerpaare entwickelt und das Blut des Patienten wird auf diese somatischen Mutationen untersucht. Beispiele hierfür sind der SignateraTM-Test (Natera, Austin/TX, USA) oder der RaDaR®-Test (Inivata, Cambridge, UK). Die andere Möglichkeit ist ein tumoragnostischer Ansatz: Hier wird ohne vorherige Gewebeprobe das Blut des Patienten mittels eines bestimmten organspezifischen Genpanels auf die bei diesem Tumortyp üblicherweise vorkommenden Alterationen untersucht.
ctDNA lässt sich in einem tumorinformierten oder einem tumoragnostischen Ansatz nachweisen
Die Nutzung von ctDNA zur Früherkennung von Mammakarzinomrezidiven wurde bereits in verschiedenen Studien demonstriert. Eine multizentrische Studie untersuchte 49 Patientinnen mit frühem Mammakarzinom und hohem Rückfallrisiko mittels regelmäßiger ctDNA-Analysen im tumorinformierten Ansatz auf das Vorhandensein von minimaler Resterkrankung („minimal residual disease“, MRD; [10]). Bei 16 der 18 Patientinnen mit einem Rezidiv wurde ctDNA nachgewiesen, bevor der Rückfall klinisch oder radiologisch nachweisbar war, was einer Sensitivität von 89 % entspricht. Die molekulare Wiederkehr wurde bis zu 2 Jahre vor der klinischen Manifestation festgestellt, wobei die Vorlaufzeit im Median 8,9 Monate betrug. Bei den Patientinnen, die kein Rezidiv erlitten, wurde zu keinem Zeitpunkt ctDNA nachgewiesen, was einer Spezifität von 100 % entspricht.
In einer weiteren Studie an 83 Hochrisikopatientinnen mit einem frühen hormonrezeptorpositiven Mammakarzinom wurde im Median 12,4 Monate vor dem Auftreten von Fernmetastasen ctDNA-Positivität nachgewiesen [12]. Bei allen Patientinnen, die Fernmetastasen entwickelten, war zuvor ctDNA nachgewiesen worden, was eine Sensitivität für die Entwicklung von Fernmetastasen von 100 % ergibt. Auch in dieser Studie wurde der Ansatz der vorherigen Sequenzierung einer Gewebeprobe angewendet, um dann einen personalisierten ctDNA-RaDaR®-Assay einzusetzen.
Eine kürzlich publizierte Metaanalyse postulierte bei 5779 eingeschlossenen Patient*innen in 57 Studien eine ausreichende Sensitivität (0,31–1,0) und gute Spezifität (0,7–1,0) des ctDNA-Nachweises in der Adjuvanz [11]. Ausstehend ist weiterhin der Transfer in die klinische Praxis. Hierfür sind Studien zur Generierung von Evidenz hinsichtlich einer Verbesserung des Gesamtüberlebens unabdingbar. Diese evidente Lücke wird die SURVIVE-Studie schließen.

SURVIVE – Integration der Liquid Biopsy in die Brustkrebsnachsorge

Übersicht

Die SURVIVE-Studie ist eine von fünf nationalen Studien, welche im Rahmen der Nationalen Dekade gegen Krebs vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird. Sie soll eine breite Evidenz zur Früherkennung einer MRD und schließlich Fernmetastasierung mittels regelmäßiger Testung auf Liquid Biopsy basierte Marker für MRD (hier: ctDNA, CTC und Serumtumormarker) bei Mammakarzinompatient*innen generieren.
In der prospektiven, multizentrischen, 1:1-randomisierten und teilverblindeten SURVIVE-Studie werden zusätzlich zur regulären Nachsorge beim nachsorgenden (Frauen‑)Arzt 3500 Patientinnen mit kurativ behandeltem Mammakarzinom und mittlerem bis hohem Rezidivrisiko in die Studie eingeschlossen, verblindet und 1:1-randomisiert in eine von 2 Gruppen:
  • 1. Standardnachsorge nach nationaler Leitlinie, ergänzt durch Blutentnahmen,
  • 2. intensivierte, Liquid-Biopsy-basierte Nachsorge (Abb. 1).
Die Blutproben im Liquid-Biopsy-Arm werden auf die Tumormarker CA27-29, CA125 und CEA sowie auf CTC und ctDNA untersucht. Die Testung erfolgt in den ersten 3 Studienjahren alle 3 Monate und in den Jahren 4 und 5 alle 6 Monate. Die im Kontrollarm zum Zwecke der Verblindung entnommenen Blutproben werden einer Biobank zugeführt, was weiterführende, retrospektive Analysen ermöglicht.
Kommt es zu einem auffälligen Liquid-Biopsy-Befund, wird die Patient*in informiert (damit entblindet), und es wird eine diagnostische Bildgebung durchgeführt. Den Ablauf bei Nachweis von ctDNA zeigt beispielhaft Abb. 2. Im Rahmen der regulären Nachsorge erhalten alle Studienteilnehmer*innen mit metastasenspezifischen Symptomen ebenso jederzeit eine diagnostische Bildgebung.

Endpunkte

Zwei koprimäre Endpunkte werden untersucht: Zum einen soll validiert werden, ob die Integration der Liquid Biopsy zur Früherkennung einer MRD das Gesamtüberleben der Patient*innen tatsächlich verbessert. Ferner soll untersucht werden, ob und in welchem Ausmaß eine Gesamtvorlaufzeit („Overall Lead Time“), im Sinne einer früheren Detektion einer Metastasierung, in der Liquid-Biopsy-basierten Nachsorge generiert werden kann.
Eine große Anzahl an sekundären Endpunkten umfasst verschiedene Überlebensendpunkte, Parameter zu Sensitivität und Spezifität der Liquid Biopsy und die Lebensqualität.

Verlauf

Die Studie öffnete im Dezember 2022 am Studienleitzentrum der Universitätsfrauenklinik in Ulm. Die Rekrutierung erfolgt multizentrisch deutschlandweit bis voraussichtlich 2025. Einen Überblick über offene und geplante Studienzentren bietet https://​www.​survive-studie.​de/​zentren.​html.
Die Studie erstreckt sich über eine 5‑jährige Interventions- und eine 5‑jährige Follow-up-Phase. In der Interventionsphase stellen sich die Patient*innen in den ersten 3 Jahren alle 3 Monate, in den Jahren 4 und 5 alle 6 Monate im Studienzentrum zur Blutabnahme (und Erfassung des Krankheitsstatus sowie Beantwortung von Lebensqualitätsfragebögen) vor. Im Follow-up werden Patient*innen jährlich (zum Erfassen des Krankheitsstatus und Erheben der Lebensqualität) kontaktiert. Es ergibt sich für jede Patientin eine Studienlaufzeit von 10 Jahren, als Gesamtlaufzeit sind 12,5 Jahre vorgesehen.
Weitere Informationen zur SURVIVE-Studie finden sich unter https://​www.​survive-studie.​de/​fuer-fachpersonal.​html.

Liquid-Biopsy-Rezidiv – und dann? Der Weg zu integrierten Therapieinterventionsstudien

Bei allen Patient*innen, die während der Studie ein bildgebend nachgewiesenes (Fern‑)Rezidiv erleiden, wird die Studie beendet und die leitlinienentsprechende Therapie wird eingeleitet. Betroffenen mit positivem ctDNA-Nachweis, aber ohne bildgebenden Metastasennachweis (ein „true molecular relapse“) kann möglicherweise die Teilnahme an einer Therapieinterventionsstudie angeboten werden.
  • SURVIVE-HERoes-Studie (Abb. 3): Patient*innen mit HER(„human epidermal growth factor receptor“)2-low/-positivem Mammakarzinom werden zwischen dem ADC („antibody-drug-conjugate“) Trastuzumab-Deruxtecan in Kombination mit eventuell indizierter endokriner Standardtherapie bzw. einer alleinigen Standardtherapie 2:1 randomisiert. Ab voraussichtlich Ende 2024 sollen 180 Patient*innen eingeschlossen und primär die ctDNA-Clearance untersucht werden.
  • TREAT-ctDNA-Studie (Abb. 4) der European Organisation for Research and Treatment of Cancer (EORTC). Patient*innen mit hormonrezeptorpositivem, HER2-negativem Mammakarzinom werden zwischen dem oralen SERD („selective estrogen receptor degrader“) Elacestrant bzw. einer Standardtherapie 1:1 randomisiert. Ab voraussichtlich Ende 2024 sollen weltweit 220 Patient*innen eingeschlossen werden.
Durch diese Interventionsmöglichkeit tut sich in der Postadjuvanz ein neuer Therapieansatz zwischen früher/heilbarer und palliativer/metastasierter Mammakarzinomerkrankung auf. Hier steigt die Hoffnung, dass durch eine effektive Therapie in dieser vulnerablen Phase des „true molecular relapse“ eine sichtbare und symptomatische Metastasierung verzögert oder gar verhindert werden kann.
Vielleicht kann die Therapie eines „true molecular relapse“ den weiteren Krankheitsverlauf beeinflussen
Ob sich diese vielfältigen Ansätze als prognoseverbessernd für Patient*innen mit Mammakarzinom erweisen, werden unter anderem die dargestellten Untersuchungen in Zukunft zeigen. Sollte die SURVIVE-Studie positiv sein, könnte dies weitreichende Veränderungen der derzeit praktizierten Mammakarzinomnachsorge nach sich ziehen.

Fazit für die Praxis

  • Die derzeit durchgeführte Nachsorge bei primärem Mammakarzinom ist für Patientinnen unbefriedigend und wissenschaftlich veraltet. Das Warten auf symptomatische Metastasen wird der heute zur Verfügung stehenden modernen Diagnostik und der vielfältigen therapeutischen Möglichkeiten nicht mehr gerecht.
  • Die Liquid Biopsy bietet eine Methode zur Detektion und Überwachung minimaler Krankheitsresiduen, die einem bildgebenden Rezidiv vorangehen; dies könnte eine frühe therapeutische Intervention mit wirksamen neuen Substanzen zu einem Zeitpunkt ermöglichen, an dem Patient*innen noch keine metastasenspezifischen Symptome haben.
  • Die SURVIVE(Standard Surveillance versus Intensive Surveillance in Early Breast Cancer)-Studie untersucht unter Hinzunahme der Liquid Biopsy das aktuelle Vorgehen der Nachsorge und prüft, ob Patient*innen von einer intensivierten Nachsorge hinsichtlich Gesamtüberleben und früherer Detektion eines Rezidivs profitieren.
  • Für Patient*innen mit „true molecular relapse“ (positiver Liquid Biopsy) ergibt sich die Chance auf frühe Therapieintervention im Rahmen von weiteren Studien (z. B. SURVIVE HERoes).
  • Allerdings: Bis die Ergebnisse dieser lang erwarteten Studien vorliegen und in der Praxis ankommen, wird noch einige Zeit verstreichen.

Einhaltung ethischer Richtlinien

Interessenkonflikt

W. Janni hat Research Grants und/oder Vortragshonorare von AstraZeneca, Cellgene, Chugai, DaiichiSankyo, Eisai, ExactScience, GSK, Janssen, Lilly, Menarini, MSD, Novartis, Sanofi-Aventis, Roche, Pfizer und Seagen erhalten. K. Pfister hat Vortragshonorare von Pfizer, Novartis, Gilead Sciences erhalten. S.T. Huesmann und S. Heublein geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht. Die Autor*innen erklären, dass sie sich bei der Erstellung des Beitrags von keinen wirtschaftlichen Interessen leiten ließen.
Alle genannten Studien erfolgen oder erfolgten im Einklang mit der Deklaration von Helsinki. Ein positives Ethikvotum liegt stets vor.
Open Access Dieser Artikel wird unter der Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz veröffentlicht, welche die Nutzung, Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und Wiedergabe in jeglichem Medium und Format erlaubt, sofern Sie den/die ursprünglichen Autor(en) und die Quelle ordnungsgemäß nennen, einen Link zur Creative Commons Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden.
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Literatur
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Publikationsdatum
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Print ISSN: 2731-7102
Elektronische ISSN: 2731-7110
DOI
https://doi.org/10.1007/s00129-024-05239-5

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Bei Immuntherapien das erhöhte Thromboserisiko beachten

Unter modernen Systemtherapien versechsfacht sich das VTE-Risiko. Warum diese Daten relevant für die Behandlung krebsassoziierter Thrombosen sind, erläutert Prof. F. Langer im Interview. So kann es durch Immuntherapien zu inflammatorischen Syndromen z.B. im GI-Trakt kommen. Nebenwirkungen wie Durchfall oder Mukositis haben dann Einfluss auf die Wirksamkeit oraler Antikoagulantien. Aber auch in punkto Blutungsrisiko ist Vorsicht geboten. Wann hier bevorzugt NMH eingesetzt werden sollten, erläutert Prof. Langer im Interview.

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CAT-Management ist ganz einfach – oder doch nicht?

Krebsassoziierte venöse Thromboembolien (CAT) haben in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. Was hat der Anstieg mit modernen Antitumortherapien zu tun? Venöse Thromboembolien sind relevante Morbiditäts- und Mortalitätsfaktoren in der Onkologie. Besonders hoch sind die Risiken bei Tumoren des Abdominalraums. Eine antithrombotische Primärprophylaxe ist daher gerade bei gastrointestinalen (GI-) Tumoren auch im ambulanten Setting wichtig.

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Management von Thromboembolien bei Krebspatienten

Die Thromboembolie ist neben Infektionen die zweithäufigste Todesursache bei Krebspatienten. Die Behandlung der CAT (cancer associated thrombosis) ist komplex und orientiert sich am individuellen Patienten. Angesichts einer Vielzahl zur Verfügung stehender medikamentöser Behandlungsoptionen finden Sie hier Video-Experteninterviews, Sonderpublikationen und aktuelle Behandlungsalgorithmen zur Therapieentscheidung auf Basis von Expertenempfehlungen.

LEO Pharma GmbH

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AGO-Leitlinie 2024: Update zu CDK4 & 6 Inhibitoren

Die Kommission Mamma der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO) hat am 02. März 2024 ihre aktualisierten Empfehlungen präsentiert.[1,2] Welchen Stellenwert CDK4 & 6 Inhibitoren in der Therapie des Hormonrezeptor-positiven (HR+), HER2-negativen (HER2-) Mammakarzinoms haben, erfahren Sie hier im Update.

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Finale OS-Analyse der MONARCH-3-Studie vorgestellt

In der MONARCH-3-Studie erhielten Patientinnen mit fortgeschrittenem HR+, HER2- Brustkrebs Abemaciclib [1,a] in Kombination mit nicht-steroidalem Aromatasehemmer (nsAI). Die finalen Daten bestätigen den in früheren Analysen beobachteten Unterschied zugunsten der Kombinationstherapie. [2] Details dazu vom SABCS 2023.

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Die Bedeutung der CDK4 & 6 Inhibition beim HR+, HER2- Mammakarzinom

Es erwarten Sie praxisrelevante Patientenfälle, kompakte Studiendarstellungen, informative Experteninterviews sowie weitere spannende Inhalte rund um das HR+, HER2- Mammakarzinom.