Zusammenfassung
Bei paraneoplastischen neurologischen Erkrankungen handelt es sich um ein klinisch buntes Spektrum potenziell gut behandelbarer Autoimmunerkrankungen, die als immunologischer Nebeneffekt eines systemischen Tumorleidens auftreten können. Sie betreffen verschiedene Strukturen in zentralem und peripherem Nervensystem, neuromuskulärer Synapse und Muskel und stellen daher bei vielen neurologischen Syndromen eine relevante Differenzialdiagnose dar. Durch die Entdeckung neuer, teils pathogenetisch bedeutsamer Antikörperreaktivitäten hat sich die Anzahl gut diagnostizier- und behandelbarer paraneoplastischer neurologischer Erkrankungen vervielfacht. Durch ektope Expression neuronaler Antigene in Tumorgewebe kommt es zu einer immunologischen Kreuzreaktion, die durch den Nachweis onkoneuronaler Antikörper gekennzeichnet ist. Antikörper gegen Oberflächen- oder membranständige Antigene sind direkt pathogenetisch bedeutsam.