Zusammenfassung
Die intrauterine Entwicklung ist bis zur 30. Schwangerschaftswoche (SSW; ca. 1500 g) durch die Anlage und Reifung der Organe geprägt, wobei die Lunge zuletzt funktionsfertig wird. Danach steht bis zur regulären Geburt mit 40 SSW (ca. 3500 g) die Speicherung von Reserven im Vordergrund. Der Fetus ist von Fruchtwasser umgeben, das von der Niere, aber auch von der Lunge gebildet wird und sowohl physiologische als auch pathogene Effekte hat. Der Gas- und Substrataustausch erfolgt über die Plazenta, die zudem eine immunologische Barriere darstellt. Im fetalen Kreislauf herrscht ein niedriges O2-Angebot, das den Fetus vor O2-Toxizität schützt und an das er hämatologisch und metabolisch angepasst ist. Darüber hinaus entwickelt er „Präadaptationen“ an die perinatale Transition zum extrauterinen Leben und verfügt über Selbstschutzmechanismen, durch die er auf eine Minderversorgung mit einer schrittweisen Reduktion des Energiebedarfs reagieren und so eine kritische Asphyxie hinauszögern kann.