Erschienen in:
10.12.2021 | Übersicht
Prävention von Schulterverletzungen bei Überkopfsportarten
verfasst von:
Dr. Christian Jung, Lena Tepohl, Casper Grim, Frieder Mauch
Erschienen in:
Obere Extremität
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Ausgabe 1/2022
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Zusammenfassung
Hintergrund
Schulterverletzungen und sportbedingte Schulterschmerzen stellen für Sportler, die insbesondere Überkopfsportarten betreiben, eine erhebliche Belastung dar. Die Herausforderungen bei der Verletzungsprävention liegen in der Identifizierung relevanter Risikofaktoren und der Entwicklung sowie Umsetzung angepasster Verletzungspräventionsprogrammen.
Zielsetzungen
Zielsetzung war das Erarbeiten und Darstellen der relevanten Risikofaktoren für Schulterverletzungen und evidenzbasierter Verletzungspräventionsprogramme für Überkopfsportler.
Material und Methoden
Klinische Studien und Expertenmeinungen wurden mit Bezug auf Risikofaktoren und Präventionsprogramme für Überkopfsportler ausgewertet.
Ergebnisse
Für die meisten potenziellen Risikofaktoren ist die Evidenz begrenzt und/oder sie sind nicht veränderbar. Zu den modifizierbaren Risikofaktoren gehören eine vorbestehendes GIRD („glenohumeral internal rotation deficit“), ein eingeschränkter Bewegungsumfang (ROM), ein Ungleichgewicht der Muskelkraft für Innen- und Außenrotation zum Nachteil der Außenrotation und eine Skapuladyskinesie. Es wurde festgestellt, dass mit zunehmender Ermüdung bei gesteigertem Trainings- und Wettkampfvolumen das Risiko von Schulterverletzungen zunimmt. Mehrere Präventionsprogramme konnten die Häufigkeit von Schulterverletzungen senken. Bei allen Programmen scheint die Compliance von großer Bedeutung zu sein.
Schlussfolgerung
Verschiedene Risikofaktoren für Schulterverletzungen des Überkopfsportlers konnten identifiziert werden. Während einige wichtige Risikofaktoren nicht modifizierbar sind, können andere durch spezifische Präventionsprogramme adressiert werden. Um das Verletzungsrisiko zu verringern, sind die Akzeptanz der Programme durch die Überkopfsportler und somit deren Compliance von großer Bedeutung.