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2019 | Psychotherapie | OriginalPaper | Buchkapitel

Medikamentenadhärenz

verfasst von : Irina Falkenberg

Erschienen in: Kompendium der Psychotherapie

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Adhärenz bezeichnet das Ausmaß, zu welchem das Verhalten eines Patienten mit den Therapieempfehlungen seines Arztes/Therapeuten, z. B. hinsichtlich der Medikamenteneinnahme, bestimmter Diätmaßnahmen oder Lebensstilveränderungen übereinstimmt. Der Begriff der Adhärenz wird inzwischen bevorzugt gegenüber dem früher häufiger verwendeten Begriff der Compliance verwendet. Der Begriff der Compliance, übersetzt „Folgsamkeit“, enthält eine unangebrachte Wertung, v. a. wenn von Non-Compliance die Rede ist, da hier der Eindruck erweckt wird, es sei die Schuld des Patienten, wenn er die Therapieempfehlungen nicht umsetzen kann. Daneben impliziert der Begriff Compliance eine Hierarchie in der Beziehung zwischen Therapeuten (als alleinigem Entscheidungssouverän) und Patienten (dem die passiv-abhängige Rolle zukommt), die mit dem geltenden Prinzip des „Shared Decision Making“ nicht in Einklang zu bringen ist. Demgegenüber betont der Begriff der Adhärenz eine aktivere Rolle des Patienten, der mit dem Therapeuten zusammen ein für beide akzeptables Therapieregime erarbeitet und die Empfehlungen aufgrund eigener Entscheidung umsetzt (Meichenbaum u. Turk 1987). Somit teilen Patient und Therapeut die Verantwortung für die Therapieadhärenz, bei welcher es sich in der Regel nicht um ein „Alles oder Nichts“-Phänomen handelt sondern zumeist um ein Spektrum von Verhaltensweisen. Im klinischen Alltag trifft man entsprechend auf Patienten, die entweder keine, einen Teil oder ihre gesamte Medikation verordnungsgemäß nehmen.

Metadaten
Titel
Medikamentenadhärenz
verfasst von
Irina Falkenberg
Copyright-Jahr
2019
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-57287-0_6

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