Zusammenfassung
Chronische Schmerzen im Kindes- und Jugendalter sind häufig. Für Deutschland geht man davon aus, dass etwa 5 % der Kinder und Jugendlichen mit chronischen Schmerzen stark in ihrer Funktionsfähigkeit eingeschränkt sind und die Kriterien einer Schmerzstörung erfüllen. In diesem Kapitel werden die Grundzüge des bio-psycho-sozialen Modells zur Entstehung und Aufrechterhaltung chronischer Schmerzen dargestellt. Das Modell bildet die Grundlage für eine multidimensionale Diagnostik sowie für verhaltenstherapeutische Ansatzpunkte. Diese umfassen eine ausführliche Psychoedukation, die Modifikation des Schonverhaltens, der Aufmerksamkeitsfokussierung auf Schmerzen, der angstbesetzten Verarbeitung der Schmerzen und der körperlichen Anspannung. Auch Interventionen für Eltern werden erläutert: die Reduktion der Fokussierung auf die Schmerzen der Kinder und die Unterstützung der aktiven Schmerzbewältigung der Kinder. Abschließend werden die Belege zur Wirksamkeit der psychologischen Interventionen kurz zusammengefasst.