Erschienen in:
09.11.2022 | Serom | Originalien
Komplikationen und deren Management bei der chirurgischen Behandlung der Lipohyperplasia dolorosa
verfasst von:
Matthias Gensior, Manuel Cornely
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 2/2023
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Zusammenfassung
Hintergrund
Für die Lipohyperplasia dolorosa (LiDo) gibt es sowohl konservative als auch operative Behandlungsmöglichkeiten. Ein seit 1997 etabliertes Verfahren ist die chirurgische Behandlung durch die Lymphologische Liposculptur nach Cornely™.
Ziel der Arbeit
Nach der extensiven Absaugung an den Extremitäten verbleibt eine ausgedehnte subkutane Wundhöhlenbildung mit einem trabekulären bindegewebigen Gerüst. Dennoch kommt es nur selten zu operationsbedingten Komplikationen. Das postoperative Management und die Gabe von Antibiotika und Antithrombotika wurden überprüft. Die Therapien der Komplikationen werden im Einzelnen dargestellt.
Material und Methode
Retrospektiv wurde die Häufigkeit unerwünschter Nebenwirkungen bei 1400 Operationen von LiDo im Zeitraum 2020 ausgewertet. Das mittlere Alter der Patientinnen war 47,81 Jahre („range“ 16 bis 78 Jahre). Es wurden 504 Beine bds. außen (äußere Hälfte der Extremität [BA]), 504 Beine bds. innen (innere Hälfte der Extremität [BI]) und 392 Arme [A] bds. operiert.
Ergebnisse
Relevante Nebenwirkungen traten als Infektionen (1,79 %), Serome (0,79 %), Erysipele (0,28 %), Nekrosen (0,14 %) und tiefe Beinvenenthrombosen (0,07) selten auf.
Diskussion
Wir konnten in dem Regime der Lymphologischen Liposculptur™ zur operativen Behandlung der LiDo die Rate der postoperativen Komplikationen auf 3,07 % senken. In ihrer Metaanalyse zur Liposuktion berichten Kanapathy et al. über einer Gesamtinzidenz größerer chirurgischer Komplikationen von 3,48 %. Die Gesamtinzidenz leichtgradiger chirurgischer Komplikationen betrage 11,62 %, wobei Serom (5,51 %) die häufigste kleinere Komplikation gewesen sei [
26]. Kruppa et al. berichten, dass das Liposuktionsverfahren einschließlich auch der aus ästhetischer Indikation durchgeführten Fettentfernungen mit einer Komplikationsquote von 9,5 % belastet sei. Hierbei stehen die Wundinfektionen mit 4,5 % und die Erysipelbildung mit 4 % deutlich im Vordergrund [
20].