Zusammenfassung
Essstörungen sind häufig chronisch verlaufende Erkrankungen, welche eine langfristige Planung der Behandlung erforderlich machen. In der Regel sind ambulante Behandlungsmaßnahmen ausreichend. Dies trifft v. a. für die Behandlung der Bulimia nervosa (BN) und der Binge-Eating-Störung (BES) zu. Reicht aber eine ambulante Behandlung aufgrund der Schwere, Chronizität oder Komplexität der Symptomatik nicht aus (z. B. bei behandlungsbedürftiger Komorbidität, Suizidalität oder medizinischen Komplikationen), kann eine tagesklinische oder stationäre Therapie erforderlich sein. Bei der Anorexia nervosa (AN) ist aufgrund der körperlichen Gefährdung und der ausgeprägten Angst vor einer Gewichtszunahme am häufigsten eine stationäre Behandlung indiziert, in manchen Fällen auch primär als Einstieg in einen längerfristigen Therapieprozess.