Nur wenige Urologen dürften in der Wiener Staatsoper zur Primetime auf großer Bühne gestanden haben. Der unprätentiöse Westerwälder Lothar Hertle mit seinen schlohweißen Haaren gehört jedenfalls dazu: Gemeinsam mit dem Karel-Gott-Lookalike und Rudolfstiftler Walter Stackl gab er in der Statisterie der weltberühmten Mozart-Kaaba immer mal wieder fromme Franziskanermönche oder stolze Pharaonen. Da verwundert es nicht, dass Hertle dem genialischen Salzburger Komponisten seine brillante Abschiedsvorlesung widmete: Unter dem Titel "Mozarts Ärzte und seine letzte Krankheit" dissezierte er am 25. Juli 2014 nach fast einem Vierteljahrhundert auf dem urologischen Lehrstuhl der Westfälischen Wilhelms-Universität zu Münster kenntnis- und geistreich im vollbesetzten Auditorium maximum eine Krankengeschichte wie aus einem Lehrbuch für Infektiologie: Ob "hitziges Frieselfieber", Typhus abdominalis, Pocken, Virushepatits, Gastroenteritis oder Streptokokken-Angina - das bei strömendem Regen in einem einfachen Grab beerdigte ewige Wunderkind mit dem Hang zu infantil skatologischen Wortspielen hatte viele Erkrankungen, die der gewiefte Diagnostiker aus den scharfen Beobachtungen und detaillierten Beschreibungen von Mozarts Übervater Leopold herausdeuten konnte.
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