Zusammenfassung
In Deutschland rauchten bei der letzten Mikrozensuserhebung (2017) 26,4 % der Männer und 18,6 % der Frauen, die älter als 15 Jahre sind. Rauchen gilt heute in den Industriestaaten als der bedeutsamste einzelne Risikofaktor für eine Vielzahl von schwerwiegenden Erkrankungen und einen vorzeitigen Tod. Sehr wenige klinische Studien untersuchten bislang das Rauchverhalten bei Patientinnen mit einer Bulimie oder Anorexie. Wie die Untersuchung von Rauchmotiven zeigte, wiesen Frauen mit einer Essstörung im Vergleich zu einer depressiven Kontrollgruppe eine signifikant höhere Motivation auf, zu rauchen. Rauchen wird als Mittel zur Gewichtskontrolle eingesetzt und dient zur Bewältigung von Angst und Stress. Bulimie-Patientinnen haben ein erhöhtes Risiko zu rauchen und entwickeln häufig eine starke Tabakabhängigkeit. Insbesondere bei Adipositas stellt die Tabakentwöhnung einen wesentlichen Faktor zur Reduzierung von Morbidität und Mortalität dar.