Erschienen in:
01.08.2014 | Leitthema
Therapie odontogener Kieferhöhlenerkrankungen
verfasst von:
Prof. Dr. Dr. S. Reinert, M. Krimmel
Erschienen in:
Die MKG-Chirurgie
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Ausgabe 3/2014
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Zusammenfassung
Die odontogene Sinusitis maxillaris kann in chronischer oder akuter Form auftreten und hat im Gegensatz zur rhinogen bedingten Form eine fokale Ursache, z. B. eine Mund-Antrum-Verbindung, eine periapikale Entzündung, Fremdkörper oder eine Aspergillose. Therapeutische Grundsätze sind die Sanierung der Entzündungsursache und die Drainage der entzündlich veränderten Kieferhöhle mit dem Ziel der vollständigen Ausheilung mit maximaler Schonung der Strukturen und möglichst geringer Belastung des Patienten. Unter Berücksichtigung der Erkenntnisse zur Pathophysiologie des ostiomeatalen Komplexes und der mukoziliären Clearance kann das Operationstrauma im Sinne einer minimal-invasiven Chirurgie reduziert werden. Daraus ergibt sich folgender Therapiealgorithmus: Bei Indikation eines osteoplastischen Zugangs über die faziale Kieferhöhlenwand wird bei regelrechtem Infundibulum die Entzündungsursache saniert und die Kieferhöhle endoskopisch assistiert temporär vom unteren Nasengang aus drainiert, bei verlegtem Infundibulum erfolgt zur dauerhaften Ausheilung eine Infundibulotomie. Besteht keine Indikation für einen osteoplastischen Zugang über die faziale Kieferhöhlenwand, wird die Entzündungsursache saniert und bei regelrechtem Infundibulum die Kieferhöhle analog endoskopisch assistiert temporär zum unteren Nasengang drainiert, im anderen Fall wird eine Infundibulotomie durchgeführt.